Schlagwort-Archive: Reiche

TToG II § 157

John Locke: Two Treatises of Government

§ 157. Things of this world are in so constant a flux, that nothing remains long in the same state. Thus people, riches, trade, power, change their stations, flourishing mighty cities come to ruin, and prove in time neglected desolate corners, whilst other unfrequented places grow into populous countries, filled with wealth and inhabitants. But things not always changing equally, and private interest often keeping up customs and privileges, when the reasons of them are ceased, it often comes to pass, that in governments, where part of the legislative consists of representatives chosen by the people, that in tract of time this representation becomes very unequal and disproportionate to the reasons it was at first established upon.

To what gross absurdities the following of custom, when reason has left it, may lead, we may be satisfied, when we see the bare name of a town, of which there remains not so much as the ruins, where scarce so much housing as a sheepcote, or more inhabitants than a shepherd is to be found, sends as many representatives to the grand assembly of law-makers, as a whole county numerous in people, and powerful in riches. This strangers stand amazed at, and everyone must confess needs a remedy; though most think it hard to find one, because the constitution of the legislative being the original and supreme act of the society, antecedent to all positive laws in it, and depending wholly on the people, no inferior power can alter it. And therefore the people, when the legislative is once constituted, having, in such a government as we have been speaking of, no power to act as long as the government stands; this inconvenience is thought incapable of a remedy.

§ 157. Die Gegebenheiten dieser Welt sind in einem derart konstanten Fluss, dass nichts lange im selben Zustand bleibt. Menschen, Reiche, Handel, Macht verändern ihren Ort. Blühende, mächtige Städte geraten in Verfall und werden mit der Zeit zu vernachlässigten, verlassenen Winkeln, während andere einsame Gegenden sich zu besiedelten Ländern entwickeln, voll von Reichtum und Menschen.

Da die Dinge sich nicht immer in gleicher Weise verändern, und privates Interesse oft Gewohnheiten und Vorrechte am Leben erhält, während deren Grundlage längst jede Geltung verloren haben, entwickeln sich, sehr häufig bei Regierungssystemen, deren Legislative teilweise aus von der Bevölkerung gewählten Vertretern besteht, im Lauf der Zeit sehr starke Ungleichheiten bei diesen Vertretungen und sie verlieren jedes Verhältnis zu den Gründen, aus denen sie zuerst so geschaffen wurden. Zu welch großartigen Absurditäten das strikte Einhalten von Gewohnheiten führt, sobald deren Ursache vergangen ist, daran können wir uns satt sehen, wenn wir den bloßen Name einer Stadt vernehmen, von der kaum noch Ruinen geblieben sind. Wo von Behausungen kaum noch eine Schafhürde vorhanden ist oder mehr Einwohner zu finden sind als ein Schafhirt, dieser Ort ebenso viele Vertreter in die große Versammlung der Gesetzgeber entsendet, wie eine ganze Grafschaft mit zahlreicher Bevölkerung und mächtig an Reichtümern.

Fremde stehen starr vor Staunen und jeder muss bekennen: Hier ist Medizin von Nöten.

Die meisten halten es für schwer, eines zu finden, weil die Verfassung der Legislative der ursprüngliche und höchste, allen ihren positiven Gesetzen vorausgehende und ganz vom Volk abhängende Akt einer Gesellschaft ist und deshalb keine untergeordnete Gewalt sie ändern kann.

Das Volk hat deswegen keine Macht, gegen eine Regierung wie die, von welcher wir sprechen zu handeln, solange diese Regierung besteht, nachdem die Legislative einmal konstituiert ist.

Diese Unannehmbarkeit wird deshalb für unheilbar gehalten.

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TToG II § 142

John Locke: Two Treatises of Government

§ 142. These are the bounds, which the trust that is put in them by the society and the law of God and nature, have set to the legislative power of every commonwealth, in all forms of government.

First, they are to govern by promulgated established laws, not to be varied in particular cases, but to have one rule for rich and poor, for the favorite at court, and the country man at plough.

Secondly, these laws also ought to be designed for no other end ultimately, but the good of the people.

Thirdly, they must not raise taxes on the property of the people, without the consent of the people, given by themselves, or their deputies. And this properly concerns only such governments, where the legislative is always in being, or at least where the people have not reserved any part of the legislative to deputies, to be from time to time chosen by themselves.

Fourthly, the legislative neither must nor can transfer the power of making laws to anybody else, or place it anywhere, but where the people have.

§ 142. Folgendes sind die Bande, an die legislative Macht jedes Landes, allen Formen vom Regierung, durch das Vertrauen, das die Gesellschaft in sie setzt, durch das Gesetz Gottes und der Natur geknüpft sind:

Erstens: Sie darf nur nach veröffentlichten, fest stehenden Gesetzen regieren, für die es keine Ausnahme bei besonderen Fällen geben darf, sondern nur ein Maß für Reiche wie Arme, für Günstlinge des Hofes wie Bauern am Pflug.

Zweitens: Diese Gesetze haben das Ziel keinem anderen Zweck zu dienen als dem Wohl der Bevölkerung.

Drittens: Sie, die Legislative, darf keine Steuern auf das Eigentum39 der Bevölkerung ohne dessen Zustimmung erheben. Solche gewährt nur es selbst oder seine Abgeordneten. Dies betrifft eigentlich nur Regierungen, die vermittels einer ständigen Legislative bestehen oder wenigstens dort, wo das Volk keinen Teil der Legislative für Vertreter vorbehalten hat, die von Zeit zu Zeit von ihm selbst gewählt werden.

Viertens: Weder darf noch kann die Legislative die Macht der Gesetzgebung auf irgendeinen anderen übertragen oder sie einem anderen gewähren, als es durch das Volk geschehen ist.

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TToG II § 105

John Locke: Two Treatises of Government

§ 105. I will not deny that if we look back as far as history will direct us, towards the original of commonwealths, we shall generally find them under the government and administration of one man. And I am also apt to believe, that where a family was numerous enough to subsist by itself, and continued entire together, without mixing with others, as it often happens, where there is much land, and few people, the government commonly began in the father:

For the father having, by the law of nature, the same power with every man else to punish, as he thought fit, any offences against that law, might thereby punish his transgressing children, even when they were men, and out of their pupilage; and they were very likely to submit to his punishment, and all join with him against the offender, in their turns, giving him thereby power to execute his sentence against any transgression, and so in effect make him the law-maker, and governor over all that remained in conjunction with his family. He was fittest to be trusted; paternal affection secured their property and interest under his care; and the custom of obeying him, in their childhood, made it easier to submit to him, rather than to any other.

If therefore they must have one to rule them, as government is hardly to be avoided amongst men that live together; who so likely to be the man as he that was their common father; unless negligence, cruelty, or any other defect of mind or body made him unfit for it? But when either the father died, and left his next heir, for want of age, wisdom, courage, or any other qualities, less fit to rule; or where several families met, and consented to continue together; there, it is not to be doubted, but they used their natural freedom, to set up him, whom they judged the ablest, and most likely, to rule well over them.

Conformable hereunto we find the people of America, who (living out of the reach of the conquering swords, and spreading domination of the two great empires of Peru and Mexico) enjoyed their own natural freedom, though, ceteris paribus, they commonly prefer the heir of their deceased King; yet if they find him any way weak, or incapable, they pass him by, and set up the stoutest and bravest man for their ruler

§ 105. Ich streite es nicht ab. Wenn wir bei der Erforschung des Ursprungs von Staaten soweit zurückgehen, wie die Geschichte uns lässt, finden wir regelmäßig unter Regierung und Verwaltung eines Einzelnen. Ich bin auch in der Lage zu glauben, sofern eine Familie groß genug war, sich selbst zu versorgen und zusammenzubleiben ohne sich mit anderen zu vermischen, was dort oft vorkommt, wo es viel Land und wenig Leute gibt, das Regieren ging normalerweise vom Vater aus.

Da ein Vater gemäß Naturrecht dieselbe Macht hatte wie jeder andere, alle Verstöße gegen dieses Recht nach eigenem Ermessen zu bestrafen, so durfte er die Verstöße seiner Kinder strafen, selbst wenn diese bereits Männer und erwachsen waren. Sehr wahrscheinlich ordneten sich die Kinder seinen Strafen genau so unter und wie sie sich mit ihm gegen andere Übertreter verbündeten. Sie ermächtigten ihn damit sein Urteil bei jeder Übertretung zu vollstrecken und machten ihn so tatsächlich zum Gesetzgeber und Regenten aller, die Mitglied seiner Sippe blieben. Er war der Geeignetste für ihr Vertrauen. Väterliche Liebe bürgte für ihren Besitz und Interesse an seiner Obhut. Gewohnheit, ihm während der Kindheit zu gehorchen, machte es bequemer, sich ihm unterzuordnen als einem anderen.

Wenn sie schon jemand haben brauchten, der sie führte, Regierung unter Menschen, die zusammenleben ist schließlich kaum zu vermeiden, wer war dann wahrscheinlich der geeignetere Mann, wenn nicht der gemeinsame Vater? Es sein denn Vernachlässigung, Grausamkeit oder ein anderer geistiger oder körperlicher Defekt ließen ihn untauglich erscheinen. Was aber wenn der Vater starb und der nächste Erbe aus Mangel an Alter, Weisheit, Mut oder anderen Eigenschaften weniger geeignet als Regent war? Oder wenn einige Familien zusammentraten?

Sofern sie übereinkamen, zusammen zu bleiben, nutzten sie ohne jeden Zweifel ihre natürliche Freiheit dazu, denjenigen einzusetzen, welchen sie für den fähigsten hielten und von dem sie am ehesten eine gute Regierung erwarten konnten. Genau deshalb stellen wir bei den Völkern Amerikas fest, obwohl sie ceteris paribus (unter Gleichen) für gewöhnlich den Erben ihres verstorbenen Königs vorziehen, ihn dennoch übergehen, wenn sie ihn für schwach oder unfähig halten und den stärksten und tapfersten Mann zum Anführer einsetzen. Zumindest soweit sie sich außerhalb der Reichweite erobernder Schwerter und der ausgedehnten Herrschaft der beiden großen Reiche Peru und Mexiko leben und sich im Genuss ihrer eigenen natürlichen Freiheit befinden.

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TToG I § 142

John Locke: Two Treatises of Government

§ 142. To as much purpose is what he tells us, p. 15., concerning this division of the world, that some say it was by lot, and others that Noah sailed round the Mediterranean in ten years and divided the world into Asia, Africa and Europe, portions for his three sons. America then, it seems, was left to be his that could catch it.

Why our author takes such pains to prove the division of the world by Noah to his sons, and will not leave out an imagination, though no better than a dream, that he can find anywhere to favor it, is hard to guess, since such a division, if it prove anything, must necessarily take away the title of Adam’s heir; unless three brothers can all together be heirs of Adam; and therefore the following words:

Howsoever the manner of this division be uncertain, yet it is most certain the division itself was by families from Noah and his children, over which the parents were heads and princes, p. 15., if allowed him to be true, and of any force to prove, that all the power in the world is nothing but the lordship of Adam’s descending by right, they will only prove, that the fathers of the children are all heirs to this lordship of Adam:

For if in those days Cham and Japheth, and other parents, besides the eldest son, were heads and princes over their families, and had a right to divide the earth by families, what hinders younger brothers, being fathers of families, from having the same right? If Cham and Japheth were princes by right descending to them, notwithstanding any title of heir in their eldest brother, younger brothers by the same right descending to them are princes now;

and so all our author’s natural power of Kings will reach no farther than their own children, and no Kingdom, by this natural right, can be bigger than a family: For either this lordship of Adam over the whole world, by right descends only to the eldest son, and then there can be but one heir, as our author says, p. 19., or else, it by right descends to all the sons equally, and then every father of a family will have it, as well as the three sons of Noah: Take which you will, it destroys the present governments and kingdoms, that are now in the world, since whoever has this natural power of a king, by right descending to him, must have it, either as our author tells us Cain had it, and be Lord over his brethren, and so be alone King of the whole world;

or else, as he tells us here, Shem, Cham and Japheth had it, three brothers, and so be only prince of his own family, and all families independent one of another: All the world must be only one empire by the right of the next heir, or else every family be a distinct government of itself, by the lordship of Adam’s descending to parents of families. And to this only tend all the proofs he here gives us of the descent of Adams lordship: For continuing his story of this descent, he says,…

§ 142. Gleichermaßen zielführend ist, was er sonst noch über diese Aufteilung der Welt verzapft, S. 15: Manche glauben Noah habe sich des Loses bedient. Andere, er sei in zehn Jahren um das Mittelmeer gesegelt und habe die Welt in Asien, Afrika und Europa, als Anteile für seine drei Söhne aufgeteilt. Amerika scheint also für den übrig geblieben zu sein, der es unter den Nagel reißen konnte! Es ist schwer zu beurteilen, warum sich unser Autor so viele Mühe gibt den Beweis zu führen, Noah habe die Welt unter seine drei Söhne verteilt und keine Schnapsidee die das auch nur homöopathisch begünstigen könnte auslässt, auch wenn sie nichts Besseres bietet als einen Traum. Eine Aufteilung dieser Art, falls sie etwas bewiese, müsste natürlich den Anspruch als Erbe Adams aufheben, es sei denn drei Brüder zusammen können Erben Adams sein.

Sofern die nachfolgenden Worte: Aber so ungewiss die Art der Verteilung auch sein mag, sicher ist jedenfalls, sie wurde entsprechend der Familien Noahs und seiner Kinder, über die deren Väter Häupter und Herrscher waren, gemacht; S. 15. ihm als richtig und von irgendwelcher Beweiskraft dafür zugestanden werden sollen, dass alle Macht in der Welt nichts ist als die sich regelmäßig auf die Erben übertragende Herrschaft Adams, so werden diese Worte nur beweisen: Die Väter von Kindern sind allesamt Erben dieser Herrschaft Adams.

Denn, wenn in jenen Tagen, außer dem ältesten Sohn, auch Ham und Japhet und andere Väter Häupter und Herrscher ihrer Familien waren und ein Recht hatten, die Erde nach Familien aufzuteilen, was hindert dann jüngere Brüder, wenn sie Väter von Familien sind, dasselbe Recht zu haben?

Wenn Ham und Japhet durch auf sie übergegangenes Recht Fürsten waren, ungeachtet des Anspruch eines Erben bei ihrem ältesten Bruder, so sind jüngere Bruder durch dasselbe auf sie übergegangene Recht auch jetzt Fürsten, und so wird unseres Autors ganze natürliche Macht der Könige nicht weiter reichen als bis zu ihren eigenen Kindern und kein Königreich wird durch dieses natürliche Recht grösser sein als eine Familie.

Entweder geht die Herrschaft Adams über die ganze Welt rechtmäßig nur auf den ältesten Sohn über, dann kann es nur einen einzigen Erben geben, wie unser Autor S. 19 sagt.

Oder sie geht rechtmäßig auf alle Söhne gleichermaßen über, dann hat jeder Vater einer Familie sie ebenso gut wie die drei Sohne Noahs.

Wie man es sich aussucht: Es vernichtet Regierungen und Reiche, die heute in der Welt bestehen. Wer auch immer diese rechtmäßig auf ihn übergehende natürliche Macht eines Königs hat, muss sie entweder, nach unseres Autors Worten, gleichermaßen wie Kain haben: Herr über seine Brüder und so allein König sein über die ganze Welt. Oder wie Sem, Ham und Japhet, drei Brüder, sie hatten. d. h. er kann nur Fürst seiner eigenen Familie sein, und alle Familien sind unabhängig voneinander.

Die ganze Welt ist entweder nach dem Recht des nächsten Erben ein einziges Reich. Oder jede Familie bildet kraft der auf die Väter von Familien übergehenden Herrschaft Adams eine besondere Regierung für sich. Und nur darauf zielen alle Beweise, die er uns hier von dem Übergang der Herrschaft Adams gibt. Denn in der Fortsetzung seiner Geschichte dieses Überganges sagt er:

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