John Locke: Two Treatises of Government
§ 184. But supposing the charge and damages of the tear are to be made up to the conqueror, to the utmost farthing; and that the children of the vanquished, spoiled of all their fathers goods, are to be left to starve and perish: Yet the satisfying of what shall, on this score, be due to the conqueror, will scarce give him a title to any country he should conquer: For the damages of war can scarce amount to the value of any considerable tract of land, in any part of the world, where all the land is possessed, and none lies waste. And if I have not taken away the conqueror’s land, which, being vanquished, it is impossible I should; scarce any other spoil I have done him can amount to the value of mine, supposing it equally cultivated, and of an extent any way coming near what I had over-run of his.
The destruction of a year’s product or two (for it seldom reaches four or five) is the utmost spoil that usually can be done: For as to money, and such riches and treasure taken away, these are none of nature’s goods, they have but a fantastical imaginary value: Nature has put no such upon them: They are of no more account by her standard, than the wampompeke61 of the Americans to an European Prince, or the silver money of Europe would have been formerly to an American. And five years product is not worth the perpetual inheritance of land, where all is possessed, and none remains waste, to be taken up by him that is disseized:
Which will be easily granted, if one do but take away the imaginary value of money, the disproportion being more than between five and five hundred; though, at the same time, half a year’s product is more worth than the inheritance, where there being more land than the inhabitants possess and make use of, anyone has liberty to make use of the waste: But there conquerors take little care to possess themselves of the lands of the vanquished.
No damage therefore, that men in the state of nature (as all Princes and governments are in reference to one another) suffer from one another, can give a conqueror power to dispossess the posterity of the vanquished, and turn them out of that inheritance, which ought to be the possession of them and their descendants to all generations. The conqueror indeed will be apt to think himself master: And it is the very condition of the subdued not to be able to dispute their right. But if that be all, it gives no other title than what bare force gives to the stronger over the weaker: And, by this reason, he that is strongest will have a right to whatever he pleases to seize on.
§ 184. Gehen wir davon aus, die Kosten und Schäden des Krieges sind dem Eroberer bis auf den letzten Cent zu ersetzen. Die Kinder der Besiegten, allen Besitzes ihres Vaters beraubt, sind Verhungern und Verderben überlassen, selbst dann wird die Befriedigung alles dessen, was aus diesem Grund dem Eroberer geschuldet wird, ihm kaum Anspruch auf den Grund und Boden bescheren, den er erobert hat. Kriegsschäden können in einem Teil der Welt, wo alles Land einen Herrn hat und nichts brachliegt, wohl kaum den Wert eines nennenswerten Stückes Land erreichen.
Sollte ich nicht den Landbesitz des Eroberers weggenommen haben, was, da ich besiegt wurde kaum möglich ist, wie sollte dann irgendein anderer Schaden, den ich ihm zugefügt habe, den Wert meines Landes erreichen? Vorausgesetzt, es ist ebenso kultiviert und nahezu gleich ausgedehnt, als ich von dem seinigen verheert habe. Die Vernichtung des Ertrags von einem oder zwei Jahren, selten erreicht sie vier oder fünf, ist der schlimmste Schaden, der in der Regel angerichtet werden kann.
Was das Geld und ähnliche Reichtümer oder Schätze betrifft, die entzogen werden, so gehören sie nicht zu den Gütern der Natur und haben nur phantastischen, imaginären Wert. Die Natur hat ihnen keinen echten Wert verliehen, und ihrem Gehalt nach haben sie nicht mehr Wert als ein Wampum61 der Amerikaner für einen europäischen Fürsten oder als Europas Silbergeld früher für einen Amerikaner gehabt haben könnte.
Der Ertrag von fünf Jahren ist nicht den ewig erblichen Besitz von Land wert, wo alles seinen Herrn hat, nichts brach liegt, was von dem in Besitz genommen werden könnte, der von dem Seinigen vertrieben wird.
Das ist leicht zu gewährleisten, wenn man nichts tut als den imaginären Wert des Geldes beiseite zu lassen.
Denn das Missverhältnis ist größer als fünf zu fünfhundert, sobald zur gleichen Zeit da, wo mehr Land vorhanden ist, als die Bewohner besitzen und nutzen können und wo jeder die Freiheit hat, Brachland zu kultivieren, der Ertrag eines halben Jahrs mehr wert ist als der Besitz. Dort liegt Eroberern allerdings wenig daran, sich in den Besitz des Landes der Besiegten zu setzen.
Deshalb kann kein Schaden, den im Naturzustand, in dem sich alle Fürsten und Staaten in ihrer Beziehung zueinander befinden, ein Mensch vom anderen erleidet, dem Sieger die Macht verleihen, die Nachkommen des Besiegten ihres Besitzes zu berauben und aus jenem Erbe zu vertreiben, das ihnen und ihren Nachkommen für alle Zukunft gehören sollte. Der Eroberer wird allerdings geneigt sein, sich für den Herrn zu halten.
Es ist gerade das Schicksal des Besiegten, außer Stande zu sein, ihm diesen Anspruch streitig zu machen. Sollte das aber alles sein, so gibt es keinen anderen Anspruch als den, welchen bloße Gewalt dem Stärkeren über den Schwächeren gibt, und nach diesem Grund würde der Stärkste ein Recht haben, alles an sich zu reißen, was er will.
61https://en.wikipedia.org/wiki/Wampum
61https://de.wikipedia.org/wiki/Wampum
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