John Locke: Two Treatises of Government
CHAPTER III
Of Adam’s Title to Sovereignty by Creation.
§ 15. Sir Robert, in his preface to his Observations on Aristotle’s Politics, tells us, a natural freedom of mankind cannot be supposed without the denial of the creation of Adam: But how Adams being created, which was nothing but his receiving a being immediately from omnipotence and the hand of God, gave Adam a sovereignty over anything, I cannot see, nor consequently understand, how a supposition of natural freedom is a denial of Adam’s creation, and would be glad anybody else (since our author did not vouchsafe us the favour) would make it out for him: For I find no difficulty to suppose the freedom of mankind, though I have always believed the creation of Adam.
He was created, or began to exist by God’s immediate power, without the intervention of parents or the pre-existence of any of the same species to beget him, when it pleased God he should; and so did the lion, the king of beasts, before him, by the same creating power of God: And if bare existence by that power, and in that way, will give dominion without any more ado, our author, by this argument, will make the lion have as good a title to it, as he, and certainly the ancienter. No! For Adam had his title by the appointment of God, says our author in another place. Then bare creation gave him not dominion, and one might have supposed mankind free without the denying the creation of Adam, since it was God’s appointment made him monarch.
Kapitel 3
Adams Rechtsanspruch auf Souveränität durch Schöpfung
§ 15. Sir Robert sagt im Vorwort seiner „Bemerkungen zu der Politeia des Aristoteles“, das „eine natürliche Freiheit der Menschheit ohne eine Verneinung der Erschaffung Adams nicht angenommen werden kann“. Wie aber die Erschaffung Adams, die nichts anderes war, als das er seine Existenz unmittelbar von der Allmacht und der Hand Gottes empfing, ihm eine Souveränität über irgendetwas erteilte, kann ich nicht entdecken, folglich auch nicht verstehen, wie „die Annahme der natürlichen Freiheit eine Verneinung von Adams Erschaffung ist“. Ich wäre froh, wenn jemand anderes (unser Autor hat uns dieses Gefallens nicht gewürdigt), uns an seiner Statt aufklären könnte. Ich habe keine Bedenken, die „Freiheit der Menschheit“ vorauszusetzen, obwohl ich stets an die Erschaffung Adams geglaubt habe.
Er wurde geschaffen oder begann zu sein durch Gottes unmittelbare Macht, weil es Gott gefiel, das er sein solle, ohne jede Mitwirkung von Eltern oder die Präexistenz eines Wesens der gleichen Spezies, das ihn hätte Zeugen können. Es geschah durch dieselbe erschaffende Macht Gottes beim Löwen, dem König der Tiere, vor ihm. Wenn die blanke Existenz durch jene Macht und auf diese Art ohne weitere Umstände Herrschaft verleiht, könnte unser Autor mit diesem Argument dem Löwen ein ebenso gutes Anrecht darauf geben als Adam und sicherlich das Ältere. Nein! „denn Adam hatte seinen Rechtsanspruch durch Beschluss Gottes“, sagt unser Autor an anderer Stelle. Dann aber kann blanke Erschaffung keine Herrschaft verliehen haben. Man durfte die Menschheit als frei voraussetzen, ohne „die Erschaffung Adams zu verneinen“, weil es Gottes Beschluss war, der ihn zum Monarchen machte.
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