Schlagwort-Archive: Vater

TToG I § 64

John Locke: Two Treatises of Government

§ 64. By our author’s doctrine, the father, having absolute jurisdiction over his children has also the same over their issue; and the consequence is good, were it true, that the father had such a power: And yet I ask our author whether the grandfather, by his sovereignty, could discharge the grandchild from paying to his father the honor due to him by the fifth commandment.

If the grandfather hath by right of fatherhood sole sovereign power in him, and that obedience which is due to the supreme magistrate, be commanded in these words, honor thy father, it is certain the grandfather might dispense with the grandson’s honoring his father, which since it is evident in common sense he cannot, it follows from hence, that honor thy father and mother, cannot mean an absolute subjection to a sovereign power, but something else.

The right therefore which parents have by nature, and which is confirmed to them by the fifth commandment, cannot be that political dominion which our author would derive from it: For that being in every civil society supreme somewhere, can discharge any subject from any political obedience to any one of his fellow subjects. But what law of the magistrate can give a child liberty, not to honor his father and mother? It is an eternal law, annexed purely to the relation of parents and children, and so contains nothing of the magistrate’s power in it, nor is subjected to it.

§ 64. Nach der Lehre unseres Autors hat der Vater, da er die absolute Befugnis zur Rechtsprechung über seine Kinder besitzt, die gleiche Macht auch über deren Nachkommen. Diese Folgerung wäre richtig, träfe es zu, dass der Vater eine solche Macht besitzt. Deshalb frage ich jetzt unseren Autor, ob der Großvater Dank seiner Überoberallmacht dem Enkel erlassen darf, dessen Vater die nach dem fünften Gebot schuldige Ehrerbietung zu erweisen?

Wäre der Großvater durch das „Recht der Vaterschaft“ allein mit souveräner Macht bekleidet und jeglicher der höchsten Obrigkeit schuldige Gehorsam durch die Worte „Ehre deinen Vater“ befohlen, so dürfte der Großvater sicherlich auch den Enkel von der Ehrfurcht gegen dessen Vater entbinden.

Da aber jeder einfache Gebrauch der Vernunft uns klar sagt, er dürfe dies nicht, so kann mit „Ehre Deinen Vater und Deine Mutter“ unmöglich eine absolute Unterwerfung unter souveräne Macht gemeint sein, sondern notwendigerweise etwas Anderes.

Das Recht, das die Eltern von Natur aus haben und welches ihnen durch das fünfte Gebot bestätigt wurde, kann sich auf keine politische Herrschaft erstrecken, so gern unser Autor diese auch davon ableiten möchte. Da diese in jeder bürgerlichen Gesellschaft irgendwo die höchste Macht bedeutet, darf sie auch einen jeden Untergeordneten vom politischen Gehorsam gegen einen seiner Mitbürger lossprechen. Aber welches
Gesetz einer Obrigkeit vermag einem Kind die Freiheit zu geben, „seinen Vater und Mutter nicht zu ehren“? Es ist ein ewiges, einzig und allein mit dem Verhältnis zwischen Eltern und Kindern verknüpftes Gesetz, enthält nichts von obrigkeitlicher Macht, noch ist es dieser unterworfen.

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TToG I § 63

John Locke: Two Treatises of Government

§ 63. I agree with our author that the title to this honor is vested in the parents by nature, and is a right which accrues to them by their having begotten their children, and God by many positive declarations has confirmed it to them: I also allow our authors rule that in grants and gifts, that have their original from God and nature, as the power of the father, (let me add and mother, for whom God hath joined together, let no man put asunder) no inferior power of men can limit, nor make any law of prescription against them, Observations, 158.

So that the mother having, by this law of God, a right to honor from her children, which is not subject to the will of her husband, we see this absolute monarchical power of the father can neither be founded on it, nor consist with it; and he has a power very far from monarchical, very far from that absoluteness our author contends; when another has over his subjects the same power he hath, and by the same title: And therefore he cannot forbear saying himself that he cannot see how any mans children can be free from subjection to their parents, p. 12. which, in common speech, I think, signifies mother as well as father; or if parents here signifies only father, it is the first time I ever yet knew it to do so, and by such an use of words one may say anything.

§ 63. Ich stimme unserem Autor zu: Der Anspruch auf diese „Ehre“ kommt von Natur den Eltern zu. Dieses Recht erwächst aus dem Umstand, die Kinder gezeugt zu haben und ist von Gott durch viele positive Erklärungen bestätigt worden. Ich bestätige auch die Lehre unseres Autors, „Gewähr und Schenkungen, die ihren Ursprung in Gott und der Natur haben, wie die Macht des Vaters dürfen“ – („und der Mutter“, darf ich ergänzen, denn was Gott vereint hat, darf der Mensch nicht trennen) – „durch keine geringere menschliche Macht beschränkt, noch ein Verjährungsgesetz gegen sie erlassen werden.“ (O. 158).

Sofern also die Mutter nach diesem Gesetz ein Recht auf Ehrfurcht der Kinder hat, welches dem Willen ihres Gatten nicht unterworfen ist, so folgt daraus: „Diese absolute königliche Macht des Vaters“ ist weder darauf gegründet, noch passt sie damit zusammen.

Er hat eine Macht, die weit entfernt ist, monarchisch zu sein. Weit entfernt von jener Absolutheit, für die unser Autor eintritt, solange ein anderer gegenüber Untergeordneten die gleiche Macht durch den gleichen Rechtsanspruch besitzt. Von daher kann auch unser Autor nicht umhin Höchstselbst zu bemerken: „Ich kann nicht erkennen, wie Kinder von Unterordnung gegenüber den Eltern frei sein sollten.“ S. 12. Ich habe den Verdacht, in Alltagssprache bedeutet das ebenso gut „Mutter“ wie „Vater“. Sollte „Eltern“ hier nur „Vater“ bedeuten, so wäre das meines Wissens zum ersten Mal der Fall und mit einem solchen Sprachgebrauch könnte man eigentlich alles sagen.

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TToG I § 62

John Locke: Two Treatises of Government

§ 62. One would wonder then how our author infers from the fifth commandment, that all power was originally in the father; how he finds monarchical power of government settled and fixed by the commandment, honor thy father and thy mother.

If all the honor due by the commandment, be it what it will, be the only right of the father because he, as our author says, has the sovereignty over the woman, as being the nobler and principaler agent in generation, why did God afterwards all along join the mother with him, to share in his honor? Can the father, by this sovereignty of his, discharge the child from paying this honor to his mother?

The scripture gave no such license to the Jews, and yet there were often breaches wide enough betwixt husband and wife, even to divorce and separation: And, I think, nobody will say a child may withhold honor from his mother, or, as the scripture terms it, set light by her, though his father should command him to do so; no more than the mother could dispense with him for neglecting to honor his father: Whereby it is plain, that this command of God gives the father no sovereignty, no supremacy.

§ 62. Man darf sich ernsthaft fragen, wie unser Autor aus dem fünften Gebot schließt, „dass alle macht ursprünglich beim Vater lag“. Wie er darauf kommt, die monarchische Regierungsmacht, sei durch das Gebot: „Ehre Deinen Vater und Deine Mutter“, errichtet und festgelegt worden.

Soweit alle nach dem Gebot schuldige Ehre, mag sie bestehen, worin sie wolle, das alleinige Recht des Vaters ist, weil er, wie unser Autor sagt, „als der edlere und hauptsächlich bei der Zeugung Aktive der Frau übergeordnet wurde“, warum hat Gott ihm anschließend ohne Unterlass die Mutter an die Seite gestellt, um diese Ehre mit ihm zu teilen?

Kann ein Vater mittels solcher Souveränität ein Kind von der Verpflichtung lossprechen, diese Ehre seiner Mutter zu erweisen? Die Bibel hat den Juden keine derartige Erlaubnis gegeben, selbst wenn es an Zwietracht zwischen Ehegatten bis hin zu Trennung und Scheidung nicht gemangelt hat:

Ich bin überzeugt, niemand wird behaupten, ein Kind würde seiner Mutter die Ehre vorenthalten oder wie die Heilige Schrift es nennt, „sie verachten“, selbst wenn sein Vater es befiehlt. Ebensowenig darf die Mutter zulassen, dass es die dem Vater schuldige Ehre vernachlässigt. Damit ist klar: Dieses Gebot Gottes verleiht dem Vater weder Souveränität noch Oberhoheit.

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TToG I § 61

John Locke: Two Treatises of Government

§ 61. For had our author set down this command without garbling, as God gave it, and joined mother to father, every reader would have seen, that it had made directly against him; and that it was so far from establishing the monarchical power of the father, that it set up the mother equal with him, and enjoined nothing but what was due in common, to both father and mother:

For that is the constant tenor of the scripture, Honor thy father and thy mother, Exod. XX. He that smiteth his father or mother, shall surely he put to death, XXI. 15. He that curseth his father or mother, shall surely be put to death, ver. 17. Repeated, Lev.XX.9. and by our Saviour, Matth. XV.4.

Ye shall fear every man his mother and his father, Lev. XIX.3. If a man have a rebellious son, which will not obey the voice of his father, or the voice of his mother; then shall his father and his mother lay hold on him, and say, This our son is stubborn and rebellious, he will not obey our voice, Deut. XXI.18, 19, 20, 21. Cursed be he that setteth light by his father or his mother, XXVIII.16. My son, hear the instructions of thy father, and forsake not the law of thy mother, are the words of Solomon, a King who was not of what belonged to him as a father or a king; and yet he joins father and mother together, in all the instruction he gives children quite through his book of Proverbs.

Woe unto him that sayeth unto his father. What begettest thou? Or to the woman, what hast thou brought forth? Isa.XI.ver.10. In thee hare they set light by father or mother, Ezek.XXVIII.2. And it shall come to pass, that when any shall yet prophesy, then his father and his mother that begat him, shall say unto him, thou shall not live; and his father and his mother that begat him, shall thrust him through when he prophesied, Zech. XIII.3.

Here not the father only, but the father and mother jointly, had power in this case of life and death. Thus ran the law of the Old Testament, and in the New they are likewise joined, in the obedience of their children, Eph. VI.1. The rule is, children, obey your parents; and I do not remember, that I anywhere read, children, obey your father, and no more:

The scripture joins mother too in that homage, which is due from children; and had there been any text, where the honor or obedience of children had been directed to the father alone, it is not likely that our author, who pretends to build all upon scripture, would have omitted it: Nay, the scripture makes the authority of father and mother, in respect of those they have begot, so equal, that in some places it neglects even the priority of order, which is thought due to the father, and the mother is put first, as Lev.XIX.3 from which so constantly joining father and mother together, as is found quite through the scripture, we may conclude that the honor they have a title to from their children, is one common right belonging so equally to them both, that neither can claim it wholly, neither can be excluded.

§ 61. Hätte unser Autor dieses Gebot wie Gott es erlassen hat, unzensiert eingebracht, „Mutter“ mit „Vater“ vereinigt, hätte jeder Leser erkannt: Es widerlegt ihn unmittelbar und ist weit davon entfernt den Vater in „königliche Macht“ zu versetzen.

Im Gegenteil. Es stellt die Mutter diesem gleich und enthält keine andere Verpflichtung, als was man Vater und Mutter gemeinsam schuldig wäre. Überall aus der Schrift schallt uns der Ton entgegen: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren“, Exodus XX.12. „Wer seinen Vater oder Mutter schlägt, der soll des Todes sterben“, Exodus XXI.15. „Wer Vater oder Mutter verflucht, der soll des Todes sterben“, Exodus XXI.17., Lev. XX.9, Matt XV.4. „Jeder fürchte seine Mutter und seinen Vater“, Lev. XIX.3.

„Hat jemand einen eigenwilligen und ungehorsamen Sohn, der Vaters oder Mutters Stimme nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, nicht gehorchen will:

So sollen ihn Vater und Mutter ergreifen, zu den Ältesten der Stadt führen, an das Tor desselben Orts und zu den Ältesten der Stadt berichten: Dieser unser Sohn ist eigenwillig und ungehorsam. Er gehorcht unserer Stimme nicht“, Deut. XXI.18-20. „Verflucht sei, wer seinem Vater oder Mutter fluchet“ (Deuteronomium XXVII.16). „Mein Kind gehorche der Zucht deines Vaters und verlasse nicht das Gebot deiner Mutter“, Spr. 1.8, sind die Worte Salomons, ein König der genau wusste, was ihm als Vater und König zukam.

Trotzdem stellt er Vater und Mutter in den Weisungen, die er das ganze Buch der Sprüche den Kindern gibt, nebeneinander: „Wehe dem, der dem Vater klagt: Warum hast du mich gezeugt? Und zur Mutter Weibe: Wozu hast Du mich geboren!“Jes XLV.10. „Vater und Mutter verachten sie“, Ezek. XXII.7. „Wenn jemand jemals weissagt, sollen Vater und Mutter, die ihn gezeugt haben, zu ihm sagen: Du sollst nicht leben, denn du redest falsch im Namen des Herrn.

Deshalb werden also Vater und Mutter, die ihn gezeugt haben, ihn erstechen, wenn er weissagt“, Zech XII.3.

Hier hat nicht der Vater allein, sondern Vater und Mutter haben gemeinschaftlich Macht über Leben und Tod. So lautet das Gesetz des Alten Testaments. Im Neuen Testament werden sie im Gehorsam der Kinder ebenso vereinigt, Eph. VI.1. „Kinder, seid gehorsam euren Eltern“, lautet die Vorschrift. Allerdings erinnere ich mich nicht, irgendwo gelesen zu haben: „Kinder, seid gehorsam eurem Vater“, und nichts weiter.

Die Schrift verbindet Vater und Mutter in der Ehrerbietung, die die Kinder schuldig sind. Hätte es je einen Text gegeben, indem Ehre und Gehorsams der Kinder allein dem Vater zugestanden wurden, hätte unser Autor, der alles auf die Bibel zu gründen vorgibt, ihn wahrscheinlich nicht übersehen.

Nein, die Heilige Schrift stellt „Vater und Mutter“ in der Autorität denen, die sie gezeugt haben, so eindeutig gleich, dass sie an einigen Stellen sogar die Rangfolge, in der dem Vater der Vorzug gebührend unterstellt wird, außer Acht lässt und die Mutter (Lev. XIX.3) an die erste Stelle setzt.

Vater und Mutter werden beständig nebeneinander gestellt, wie es in der ganzen der Fall ist. Daraus dürfen wir schließen, es sei eine gemeinschaftliche Ehre, auf die sie seitens der Kinder Anspruch haben, ein ihnen so gleichmäßig gehörendes Recht ist, das keiner von beiden es weder ganz in Anspruch nehmen
noch davon ausgeschlossen werden kann.

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TToG I § 55

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§ 55. But grant that the parents made their children, gave them life and being, and that hence there followed an absolute power. This would give the father but a joint dominion with the mother over them: For nobody can deny but that the woman hath an equal share, if not the greater, as nourishing the child a long time in her own body out of her own substance; there it is fashioned, and from her it receives the materials and principles of its constitution:

And it is so hard to imagine the rational soul should presently inhabit the yet unformed embryo, as soon as the father has done his part in the act of generation, that if it must be supposed to derive anything from the parents, it must certainly owe most to the mother. But be that as it will, the mother cannot be denied an equal share in begetting of the child, and so the absolute authority of the father will not arise from hence.

Our author indeed is of another mind; for he says, we know that God at the creation gave the sovereignty to the man over the woman, as being the nobler and principal agent in generation, Observations, 172. I remember not this in my Bible; and when the place is brought where God at the creation gave the sovereignty to man over the woman, and that for this reason, because he is the nobler and principal agent in generation, it will be time enough to consider, and answer it.

But it is no new thing for our author to tell us his own fancies for certain and divine truths, though there be often a great deal of difference between his and divine revelations; for God in scripture says, his father and his mother that begot him.

§ 55. Gegeben sei, die Eltern wären Schöpfer ihrer Kinder, sie gaben ihnen Leben und Dasein und das daraus folge eine absolute Macht, so wurde dem Vater nicht mehr als eine mit der Mutter gemeinsame Herrschaft über sie gewährt.

Wer wollte leugnen, dass die Frau einen Gleichen, wenn nicht größeren Teil daran hat, da sie das Kind lange Zeit im eigenen Körper von der eigenen Substanz ernährt. Dort erhält es Form, von ihr bekommt es die Stoffe und die Anfänge seiner körperlichen Natur: Es ist zu schwer sich vorzustellen, die vernünftige Seele halte in dem noch ungeformten Embryo Einzug, sobald der Vater seinen Teil im Zeugungsakt verrichtet hat.

Will man annehmen, etwas zumindest stamme von den Eltern her, muss dies sicherlich zum größten Teil der Mutter zu verdanken sein. Wie dem auch sei, ein gleicher Anteil der Mutter an der Zeugung des Kinds kann schlecht geleugnet werden. Auf diesem Weg wird auch keine absolute Macht des Vaters herzuleiten sein.

Unser Autor ist freilich anderer Meinung. Er behauptet, „wir wissen, das Gott bei der Schöpfung dem Mann die Oberhoheit über die Frau gab, weil dieser der edlere und hauptsächlich Handelnde bei der Zeugung ist“ (O. 172). Ich erinnere mich an kein solches Geschwätz in meiner Bibel. Sollte die Stelle vorgezeigt werden, an der Gott aus diesem Grund bei der Schöpfung dem Mann Oberhoheit über die Frau verleiht, und das, „weil er der edlere und hauptsächlich Handelnde bei der Zeugung ist“, wird es noch immer früh genug sein, darüber nachzudenken und es zu beantworten.

Es ist ja nun nichts Neues bei unserem Autor, uns seine eigenen Fantasien als gewisse und göttliche Wahrheiten aufzutischen, selbst wenn der Unterschied zwischen seinen und den göttlichen Offenbarungen auch noch so groß sei. Gott aber verkündet in der Heiligen Schrift: „sein Vater und seine Mutter, die ihn zeugten.“

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