Schlagwort-Archive: Trennung

TToG II § 82

John Locke: Two Treatises of Government

§ 82. But the husband and wife, though they have but one common concern yet having different understandings, will unavoidably sometimes have different wills too; it therefore being necessary that the last determination, I. e. the rule, should be placed somewhere; it naturally falls to the man’s share, as the abler and the stronger. But this reaching but to the things of their common interest and property, leaves the wife in the full and free possession of what by contract is her peculiar right, and gives the husband no more power over her life than she has over his; the power of the husband being so far from that of an absolute monarch that the wife has in many cases a liberty to separate from him, where natural right, or their contract allows it: Whether that contract be made by themselves in the state of nature, or by the customs or laws of the country they live in; and the children upon such separation fall to the father or mother’s lot, as such contract does determine.

§ 82. Selbst wenn Mann und Frau nur ein gemeinsames Interesse haben, so haben sie unvermeidlicherweise, da jeder von ihnen unterschiedliche Auffassungen hat manchmal auch unterschiedlichen Willen. Das erfordert notwendigerweise, meine ich die Existenz einer letzten Instanz. Diese Aufgabe fällt naturgemäß dem Mann als dem Fähigeren und Stärkeren zu, erstreckt sich aber nur auf die Dinge des gemeinsamen Interesses und Besitzes. Der Frau lässt sie vollen und freien Besitz alles dessen, was durch Vertrag ihr besonderes Recht ist, und gewährt dem Gatten keine größere Macht über ihr Leben, als sie über das seinige besitzt. Die Macht des Gatten ist weit entfernt von der Macht eines absoluten Monarchen. Die Frau hat in vielen Fällen die Freiheit sich vom Mann zu trennen, wenn natürliches Recht oder ihr Vertrag es gestatten. Sei der Vertrag durch sie selbst im Naturzustand oder nach den Sitten oder Gesetzen des Landes in dem sie leben geschlossen sein. Die Kinder fallen bei einer solchen Trennung entweder dem Vater oder der Mutter zu, je nachdem der Vertrag es vorsieht.

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TToG I § 62

John Locke: Two Treatises of Government

§ 62. One would wonder then how our author infers from the fifth commandment, that all power was originally in the father; how he finds monarchical power of government settled and fixed by the commandment, honor thy father and thy mother.

If all the honor due by the commandment, be it what it will, be the only right of the father because he, as our author says, has the sovereignty over the woman, as being the nobler and principaler agent in generation, why did God afterwards all along join the mother with him, to share in his honor? Can the father, by this sovereignty of his, discharge the child from paying this honor to his mother?

The scripture gave no such license to the Jews, and yet there were often breaches wide enough betwixt husband and wife, even to divorce and separation: And, I think, nobody will say a child may withhold honor from his mother, or, as the scripture terms it, set light by her, though his father should command him to do so; no more than the mother could dispense with him for neglecting to honor his father: Whereby it is plain, that this command of God gives the father no sovereignty, no supremacy.

§ 62. Man darf sich ernsthaft fragen, wie unser Autor aus dem fünften Gebot schließt, „dass alle macht ursprünglich beim Vater lag“. Wie er darauf kommt, die monarchische Regierungsmacht, sei durch das Gebot: „Ehre Deinen Vater und Deine Mutter“, errichtet und festgelegt worden.

Soweit alle nach dem Gebot schuldige Ehre, mag sie bestehen, worin sie wolle, das alleinige Recht des Vaters ist, weil er, wie unser Autor sagt, „als der edlere und hauptsächlich bei der Zeugung Aktive der Frau übergeordnet wurde“, warum hat Gott ihm anschließend ohne Unterlass die Mutter an die Seite gestellt, um diese Ehre mit ihm zu teilen?

Kann ein Vater mittels solcher Souveränität ein Kind von der Verpflichtung lossprechen, diese Ehre seiner Mutter zu erweisen? Die Bibel hat den Juden keine derartige Erlaubnis gegeben, selbst wenn es an Zwietracht zwischen Ehegatten bis hin zu Trennung und Scheidung nicht gemangelt hat:

Ich bin überzeugt, niemand wird behaupten, ein Kind würde seiner Mutter die Ehre vorenthalten oder wie die Heilige Schrift es nennt, „sie verachten“, selbst wenn sein Vater es befiehlt. Ebensowenig darf die Mutter zulassen, dass es die dem Vater schuldige Ehre vernachlässigt. Damit ist klar: Dieses Gebot Gottes verleiht dem Vater weder Souveränität noch Oberhoheit.

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