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TToG I § 60

John Locke: Two Treatises of Government

§ 60. In confirmation of this natural authority of the father, our author brings a lame proof from the positive command of God in scripture. His words are: To confirm the natural right of regal power, we find in the Decalogue that the law which enjoins obedience to Kings is delivered in the terms Honor thy father, p. 23.

Whereas many confess, that government only in the abstract, is the ordinance of God, they are not able to prove any such ordinance in the scripture, but only in the fatherly power; and therefore we find the commandment, that enjoins obedience to superiors, given in the terms, Honor thy father; so that not only the power and right of government, but the form of the power governing, and the person having the power, are all the ordinances of God. The first father had not only simply power, but power monarchical, as he was father immediately from God, Observations, 254.

To the same purpose, the same law is cited by our author in several other places, and just after the same fashion; that is, and mother, as apochryphal17 words, are always left out; a great argument of our authors ingenuity, and the goodness of his cause, which required in its defender zeal to a degree of warmth, able to warp the sacred rule of the word of God, to make it comply with his present occasion;

a way of proceeding not unusual to those, who embrace not truths, because reason and revelation offer them, but espouse tenets and parties for ends different from truth, and then resolve at any rate to defend them; and so do with the words and sense of authors, they would fit to their purpose, just as Procrustes18 did with his guests, lop or stretch them, as may best fit them to the size of their notions: And they always prove like those so served, deformed, lame, and useless.

§ 60. Um die behauptete natürliche Autorität des Vaters zu bekräftigen, legt unser Autor einen lahmen Beweis aus den positiven Geboten Gottes in der Bibel vor. Seine Worte lauten: „Zur Bestätigung dieses natürlichen Rechts der königlichen Macht finden wir im Dekalog, dass das Gesetz, welches Gehorsam gegen den König vorschreibt, in die Worte gefasst ist:

Ehre deinen Vater (Gen.I.10). Obwohl also viele zugeben, dass Regierung nur im abstrakten Sinn ein Anordnung Gottes ist, sind sie außerstande, eine solche Anordnung in der Schrift anders nachzuweisen als über väterliche Macht. Wir sehen ein Gebot, welches Gehorsam gegen Übergeordnete vorschreibt, sei in den Worten: „Ehre deinen Vater!“ gegeben. Damit wären sowohl Macht, Recht zu Regieren als auch Form der Regierungsmacht sowie die Person, welche die Macht innehat, samt und sonders Anordnungen Gottes. Der allererste Vater hatte nicht einfach nur Macht, sondern sogar königliche Macht, nur weil er direkt durch Gott zum Vater gemacht war.“ (O. 254).

Zu selbigem Zweck nach selbiger Methode führt unser Autor selbiges Gesetz an verschiedenen anderen Stellen an. Stets werden die Worte „und Mutter“ als apokryph17 (häretisch, dunkel) ausgelassen. Ein guter Beweis für die Ehrlichkeit dieses Autors und die Gerechtigkeit seiner Sache. Die von ihrem Verteidiger so heißen Eifer erforderte, der ihn selbst die heiligen Regeln des Wortes Gottes zu verbiegen in Stand setzte, um sie der augenblicklichen Absicht anzupassen.

Kein außergewöhnliches Verfahren bei Leuten, die Wahrheit nicht deshalb akzeptieren, weil sie Vernunft und Erkenntnis bieten, sondern die für Lehren und Parteien eintreten, deren Ziele weit von der Wahrheit abweichen und die fest entschlossen sind, sie in jedem Fall zu verteidigen. Sie behandeln Wort und Sinn von Autoren, welche sie zu ihren Zwecken missbrauchen, wie Prokrustes18 seine Gäste.

Sie Kürzen oder Strecken, je nachdem sie sich der Größe ihrer Ideen am besten anpassen, sich dann aber stets wie ebendiese erweisen, die so behandelt wurden: Entstellt, lahm und nutzlos.

17https://en.wiktionary.org/wiki/apocryphal
17https://de.wikipedia.org/wiki/Apokryphen
18https://en.wikipedia.org/wiki/Procrustes
18https://de.wikipedia.org/wiki/Prokrustes

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