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TToG I § 11

John Locke: Two Treatises of Government

§ 11. The sovereignty of Adam, being that on which, as a sure basis, our author builds his mighty absolute monarchy, I expected, that in his Patriarcha, this his main supposition would have been proved, and established with all that evidence of arguments, that such a fundamental tenet required; and that this, on which the great stress of the business depends, would have been made out with reasons sufficient to justify the confidence with which it was assumed.

But in all that treatise, I could find very little tending that way; the thing is there so taken for granted, without proof, that I could scarce believe myself, when, upon attentive reading that treatise, I found there so mighty a structure raised upon the bare supposition of this foundation: For it is scarce credible, that in a discourse, where he pretends to confute the erroneous principle of man’s natural freedom, he should do it by a bare supposition of Adam’s authority, without offering any proof for that authority. Indeed he confidently says, that Adam had royal authority, p. 12, and 13. absolute lordship and dominion of life and death, p. 13. an universal monarchy, p. 33. absolute power of life and death, p. 35.

He is very frequent in such assertions; but, what is strange, in all his whole Patriarcha I find not one pretence of a reason to establish this his great foundation of government; no anything that looks like an argument, but these words: To confirm this natural right of regal power, we find in the Decalogue, that the law which enjoins obedience to kings, is delivered in the terms, “Honor thy father”, as if all power were originally in the father. And why may I not add as well, that in the Decalogue, the law that enjoins obedience to queens, is delivered in the terms of “Honor thy mother”, as if all power were originally in the mother?

The argument, as Sir Robert puts it, will hold as well for one as the other: But of this, more in its due place.

§ 11. Auf dieser Souveränität Adams als sicherer Grundlage errichtet unser Autor seine mächtige absolute Monarchie. Ich hatte eigentlich erwartet, in der „Patriarcha“ diese wichtigste aller Hypothesen mit schlagkräftigen Argumenten bewiesen und derart gefestigt zu sehen, wie es einer so grundlegenden Lehre zukommt.

Wobei der Schwerpunkt der ganzen Angelegenheit darin bestünde, mit Gründen erläutert worden zu sein, welche die Zuversicht rechtfertigen, die vorausgesetzt wurde. Leider konnte ich In der ganzen Abhandlung nur sehr wenig finden, was darauf gerichtet ist: Die Sache wird dort ohne jeden Beweis als so selbstverständlich unterstellt, das ich meinen Augen kaum traute, beim aufmerksamem Lesen der Schrift ein so mächtiges Konstrukt auf der bloßen Annahme dieser Grundlage errichtet zu finden.

Es ist kaum zu glauben: In einer Abhandlung, in der das „irrige Prinzip“ der „natürlichen Freiheit der Menschen“ zu widerlegen versucht wird, unternimmt es der Autor mit nichts als der unbegründeten Annahme einer „Autorität Adams“, ohne den lauesten Beweis für diese „Autorität“ vorzulegen. Allerdings teilt er uns im Vertrauen mit, Adam hätte „königliche Macht“ (1.3) — „absolute Herrschaft über Leben und Tod“ (1.4) — „eine universale Monarchie“ (1.9, 2.10) — „absolute Macht über Leben und Tod“ (2.8) gehabt. Derlei Versicherungen sind bei ihm geläufig.

Stutzig aber macht mich, dass in seiner ganzen „Patriarcha“ nicht ein Versuch eines Beweises zu finden ist, diese enorm wichtige Grundlage seiner Regierungsform sicherzustellen. Rein gar nichts, was einem Argument ähnlich sehen könnte, abgesehen hiervon: „zur Bestätigung dieses natürlichen Rechts der königlichen Macht finden wir im Dekalog das Gesetz, welches Gehorsam gegen den König festschreibt, in die Worte gefasst: „Ehre deinen Vater“, als ob alle Macht ursprünglich beim Vater gelegen habe (1.10). Wer oder was könnte mich hindern hinzufügen, das im Dekalog das Gesetz, welches Gehorsam gegen Königinnen Fest schreibt, in die Worte gefasst ist: „Ehre deine Mutter“, gerade als ob alle Macht ursprünglich bei der Mutter gelegen habe?

Das Argument, wie es Sir Robert vorlegt, passt ebenso gut auf das eine wie auf das andere. Aber davon mehr an seinem Ort.


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TToG I § 9

John Locke: Two Treatises of Government

§ 9. I have been fain to trouble my reader with these several quotations in our author’s own words, that in them might be seen his own description of his fatherly authority, as it lies scattered up and down in his writings, which he supposes was first vested in Adam, and by right belongs to all princes ever since. This fatherly authority then, or right of Fatherhood, in our author’s sense, is a divine unalterable right of sovereignty, whereby a father or a prince hath an absolute, arbitrary, unlimited, and unlimitable power over the lives, liberties, and estates of his children and subjects; so that he may take or alienate their estates, sell, castrate, or use their persons as he pleases, they being all his slaves, and he lord or proprietor of everything, and his unbounded will their law.

§ 9. Es drängte mich dazu, meine Leser mit verschiedenen Zitaten in unseres Autors eigenen Worten zu belästigen, denn es sollte aus ihnen desseneigene Beschreibung seiner „väterlichen Autorität“ ersichtlich werden, wie sie in seinen Schriften verstreut zu finden ist. Eine Autorität, von der er behauptet, sie sei zuerst Adam erteilt worden und stehe seitdem von rechtmäßig allen Fürsten zu. Diese „väterliche Autorität“, auch als „Recht der Vaterschaft“ bezeichnet, ist nach der Ansicht unseres Autors ein göttliches, unveränderliches Recht auf Souveränität. Eine absolute Souveränität durch die ein Vater oder Fürst absolute, willkürliche, unbegrenzte und unbeschränkbare Macht über Freiheit, Leben und Vermögen seiner Kinder und Untertanen hat: Er kann ihre Güter nehmen und  veräußern, ihre Personen verkaufen, kastrieren oder anderweitig benutzen, wie es ihm beliebt. Sie alle sind seine Sklaven, er ist Herr oder Eigentümer von allem, sein unbegrenzter Wille ihr Gesetz.


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