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TToG I § 62

John Locke: Two Treatises of Government

§ 62. One would wonder then how our author infers from the fifth commandment, that all power was originally in the father; how he finds monarchical power of government settled and fixed by the commandment, honor thy father and thy mother.

If all the honor due by the commandment, be it what it will, be the only right of the father because he, as our author says, has the sovereignty over the woman, as being the nobler and principaler agent in generation, why did God afterwards all along join the mother with him, to share in his honor? Can the father, by this sovereignty of his, discharge the child from paying this honor to his mother?

The scripture gave no such license to the Jews, and yet there were often breaches wide enough betwixt husband and wife, even to divorce and separation: And, I think, nobody will say a child may withhold honor from his mother, or, as the scripture terms it, set light by her, though his father should command him to do so; no more than the mother could dispense with him for neglecting to honor his father: Whereby it is plain, that this command of God gives the father no sovereignty, no supremacy.

§ 62. Man darf sich ernsthaft fragen, wie unser Autor aus dem fünften Gebot schließt, „dass alle macht ursprünglich beim Vater lag“. Wie er darauf kommt, die monarchische Regierungsmacht, sei durch das Gebot: „Ehre Deinen Vater und Deine Mutter“, errichtet und festgelegt worden.

Soweit alle nach dem Gebot schuldige Ehre, mag sie bestehen, worin sie wolle, das alleinige Recht des Vaters ist, weil er, wie unser Autor sagt, „als der edlere und hauptsächlich bei der Zeugung Aktive der Frau übergeordnet wurde“, warum hat Gott ihm anschließend ohne Unterlass die Mutter an die Seite gestellt, um diese Ehre mit ihm zu teilen?

Kann ein Vater mittels solcher Souveränität ein Kind von der Verpflichtung lossprechen, diese Ehre seiner Mutter zu erweisen? Die Bibel hat den Juden keine derartige Erlaubnis gegeben, selbst wenn es an Zwietracht zwischen Ehegatten bis hin zu Trennung und Scheidung nicht gemangelt hat:

Ich bin überzeugt, niemand wird behaupten, ein Kind würde seiner Mutter die Ehre vorenthalten oder wie die Heilige Schrift es nennt, „sie verachten“, selbst wenn sein Vater es befiehlt. Ebensowenig darf die Mutter zulassen, dass es die dem Vater schuldige Ehre vernachlässigt. Damit ist klar: Dieses Gebot Gottes verleiht dem Vater weder Souveränität noch Oberhoheit.

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TToG I § 55

John Locke: Two Treatises of Government

§ 55. But grant that the parents made their children, gave them life and being, and that hence there followed an absolute power. This would give the father but a joint dominion with the mother over them: For nobody can deny but that the woman hath an equal share, if not the greater, as nourishing the child a long time in her own body out of her own substance; there it is fashioned, and from her it receives the materials and principles of its constitution:

And it is so hard to imagine the rational soul should presently inhabit the yet unformed embryo, as soon as the father has done his part in the act of generation, that if it must be supposed to derive anything from the parents, it must certainly owe most to the mother. But be that as it will, the mother cannot be denied an equal share in begetting of the child, and so the absolute authority of the father will not arise from hence.

Our author indeed is of another mind; for he says, we know that God at the creation gave the sovereignty to the man over the woman, as being the nobler and principal agent in generation, Observations, 172. I remember not this in my Bible; and when the place is brought where God at the creation gave the sovereignty to man over the woman, and that for this reason, because he is the nobler and principal agent in generation, it will be time enough to consider, and answer it.

But it is no new thing for our author to tell us his own fancies for certain and divine truths, though there be often a great deal of difference between his and divine revelations; for God in scripture says, his father and his mother that begot him.

§ 55. Gegeben sei, die Eltern wären Schöpfer ihrer Kinder, sie gaben ihnen Leben und Dasein und das daraus folge eine absolute Macht, so wurde dem Vater nicht mehr als eine mit der Mutter gemeinsame Herrschaft über sie gewährt.

Wer wollte leugnen, dass die Frau einen Gleichen, wenn nicht größeren Teil daran hat, da sie das Kind lange Zeit im eigenen Körper von der eigenen Substanz ernährt. Dort erhält es Form, von ihr bekommt es die Stoffe und die Anfänge seiner körperlichen Natur: Es ist zu schwer sich vorzustellen, die vernünftige Seele halte in dem noch ungeformten Embryo Einzug, sobald der Vater seinen Teil im Zeugungsakt verrichtet hat.

Will man annehmen, etwas zumindest stamme von den Eltern her, muss dies sicherlich zum größten Teil der Mutter zu verdanken sein. Wie dem auch sei, ein gleicher Anteil der Mutter an der Zeugung des Kinds kann schlecht geleugnet werden. Auf diesem Weg wird auch keine absolute Macht des Vaters herzuleiten sein.

Unser Autor ist freilich anderer Meinung. Er behauptet, „wir wissen, das Gott bei der Schöpfung dem Mann die Oberhoheit über die Frau gab, weil dieser der edlere und hauptsächlich Handelnde bei der Zeugung ist“ (O. 172). Ich erinnere mich an kein solches Geschwätz in meiner Bibel. Sollte die Stelle vorgezeigt werden, an der Gott aus diesem Grund bei der Schöpfung dem Mann Oberhoheit über die Frau verleiht, und das, „weil er der edlere und hauptsächlich Handelnde bei der Zeugung ist“, wird es noch immer früh genug sein, darüber nachzudenken und es zu beantworten.

Es ist ja nun nichts Neues bei unserem Autor, uns seine eigenen Fantasien als gewisse und göttliche Wahrheiten aufzutischen, selbst wenn der Unterschied zwischen seinen und den göttlichen Offenbarungen auch noch so groß sei. Gott aber verkündet in der Heiligen Schrift: „sein Vater und seine Mutter, die ihn zeugten.“

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