Schlagwort-Archive: Naturrecht

TToG I § 20

John Locke: Two Treatises of Government

§ 20. I fear I have tired my reader’s patience, by dwelling longer on this passage, than the weightiness of any argument in it seems to require; but I have unavoidably been engaged in it by our author’s way of writing, who, huddling several suppositions together, and that in doubtful and general terms, makes such a medley and confusion, that it is impossible to show his mistakes, without examining the several senses herein his words may be taken, and without seeing how, in any of these various meanings, they will consist together, and have any truth in them:

For in this present passage before us, how can anyone argue against this position of his, that Adam was a king from his creation, unless one examine, whether the words, from his creation, be to be taken, as they may, for the time of the commencement of his government, as the foregoing words import, as soon as he was created he was monarch; or, for the cause of it, as he says, page 11, creation made man prince of his posterity? How farther can one judge of the truth of his being thus king, till one has examined whether king be to be taken, as the words in the beginning of this passage would persuade, on supposition of his private dominion, which was, by Gods positive grant, monarch of the world by appointment; or king on supposition of his fatherly power over his offspring, which was by nature, due by the right of nature; whether, I say, king be to be taken in both, or one only of these two senses, or in neither of them, but only this, that creation made him prince, in a way different from both the other?

For though this assertion, that Adam was king from his creation, be due in no sense, yet it stands here as an evident conclusion drawn from the preceding words, though in truth it be but a bare assertion joined to other assertions of the same kind, which confidently put together in words of bare assertion and dubious meaning, look like a sort of arguing, when there is indeed neither proof nor connection: A way very familiar with our author: Of which having given the reader a taste here, I shall, as much as the argument will permit me, avoid touching on hereafter; and should not have done it here, were it not to let the world see, how incoherencies in matter, and suppositions without proofs put handsomely together in good words and a plausible stile, are apt to pass for strong reason and good sense, till they come to be looked into with attention.

§ 20. Ich fürchte, die Geduld meines Lesers ermüdet zu haben, indem ich das Gestrüpp dieses Wortamalgams länger durchforstete, als das Gewicht irgendeines in ihm enthaltenen Arguments es wert gewesen zu sein scheint. Aber ich habe mich unvermeidlich durch die Schreibweise unseres Autors dazu gezwungen gesehen, der in zweifelhaften, allgemeinen Ausdrücken die verschiedensten Annahmen durcheinander wirft und dadurch ein derart chaotisches Potpourri und solche Verwirrung anrichtet, das es unmöglich ist, seine Irrtümer nachzuweisen.

Zu diesem Zweck ist es erforderlich, den verschiedenen Sinn zu prüfen, in dem seine Worte aufgefasst werden könnten, und zu erkennen, dass sie in keiner dieser verschiedenen Behauptungen zusammenpassen oder irgendeine Wahrheit enthalten. Denn wie kann jemand in der vorliegenden Stelle einen Beweis unternehmen gegen den Satz, „Adam war ein König seit seiner Erschaffung“, wenn er nicht untersucht, wie die Worte „seit seiner Erschaffung“ zu verstehen sind? Als Zeit seines Regierungsanfangs (wie es wohl möglich ist, da die vorausgehenden Worte bedeuten, „sobald er erschaffen war, war er Monarch“), oder als Ursache, da er sagt, „die Erschaffung machte den Mann zum Fürsten seiner Nachkommen“?

Ferner, wie kann jemand erkennen, ob es zutrifft und richtig ist, dass er auf diese Weise König war? Wie urteilen, bevor er untersucht hat, ob „König“ zu verstehen ist – so wie die Anfangsworte dieser Stelle uns einzureden versuchen – unter Annahme einer persönlichen, alleinigen Herrschaft durch positive Verleihung Gottes, als „Monarch der Welt durch die Verfügung Gottes“? Oder wurde er König unter Annahme der väterlichen Macht über seine Nachkommenschaft, „die ihm als Naturrecht zusteht“? War er, frage ich, „König“ in beiden oder nur in einer dieser Bedeutungen, oder etwa in keiner von beiden?

Hat in etwa Gottes Schöpfung ihn auf eine ganz andere Weise zum Herrscher gemacht? Denn obwohl diese Behauptung, das „Adam ein König war durch seine Erschaffung“ in keiner dieser Bedeutungen richtig sein kann, so macht sie sich dennoch hier wie ein aus den vorhergehenden Worten gefolgerter beweiskräftiger Schluss breit. In Wahrheit aber ist sie nichts als eine leere Worthülse neben anderen Behauptungen gleicher Qualität, dreist zusammengestellt in Worten von unbestimmtem, zweifelhaftem Sinn erwecken sie den Anschein von Beweis, wo tatsächlich aber weder Beweis noch Zusammenhang zu finden ist.

Mit dieser Methode ist unser Autor sehr vertraut, und nachdem ich dem Leser hier eine Probe davon gegeben, werde ich, soweit die Beweisführung es mir gestattet, vermeiden, sie weiter zu berühren. Ich hätte sie auch hier nicht berührt, doch geht es darum der Welt zu aufzuzeigen, wie Ungereimtheiten im Gegenstand und populistische Behauptungen ohne Beweisfähigkeit, anschaulich arrangiert in schönen Worten und gefälligem Stil, leicht als überzeugende Gründe und funktionsfähiger Verstand hingenommen werden. Bis sie unerwarteter Weise mit Aufmerksamkeit untersucht werden.

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TToG I § 19

John Locke: Two Treatises of Government

§ 19. To speak less learnedly, and more intelligibly, one may say of Adam, he was in a possibility of being governor, since it was possible he might beget children, and thereby acquire that right of nature, be it what it will, to govern them, that accrues from thence: But what connection has this with Adams creation, to make him say, that, as soon as he was created, he was monarch of the world? For it may be as well said of Noah, that as soon as he was born, he was monarch of the world, since he was in possibility (which in our author’s sense is enough to make a monarch, a monarch in habit,) to outlive all mankind, but his own posterity. What such necessary connexion there is betwixt Adams creation and his right to government, so that a natural freedom of mankind cannot be supposed without the denial of the creation of Adam, I confess for my part I do not see; nor how those words, by the appointment, & Co. Observations, 254.

However explained, can be put together, to make any tolerable sense, at least to establish this position, with which they end, viz. Adam was a king from his creation; a king, says our author, not in act but in habit, i. e. actually no king at all.

§ 19. Weniger gelehrt und verständlicher ausgedrückt, kann man über Adam sagen: „Er hatte die Möglichkeit, Herrscher zu sein, weil es möglich war, das er Kinder zeugte. Aus der Zeugung entspringt das Naturrecht, über sie zu herrschen, unabhängig wie dieses Recht Ausgestaltet ist“.

Welchen Zusammenhang aber hat es mit Adams Erschaffung, wenn unser Autor sagt: „sobald er erschaffen war, war er Monarch der Welt“? Denn ebenso gut könnte man damit von Noah behaupten, er war Herrscher der Welt, sobald er geboren war, da er die Möglichkeit hatte. Denn es reicht nach unseres Autors Auffassung aus, jemanden einen Monarchen zu nennen, natürlich einen Monarchen „der Beschaffenheit nach“, weil er die Möglichkeit hat die ganze Menschheit mit Ausnahme seiner eigenen Nachkommenschaft zu überleben.

Welcher notwendige Zusammenhang zwischen Adams Erschaffung und seinem Recht zu Herrschen besteht, der die Verneinung „einer natürlichen Freiheit der Menschheit ohne Verneinung der Erschaffung Adams zwingend werden lässt“, kann ich für meinen Teil nicht einsehen. Genauso wenig wie jene Worte „durch die Verfügung“ usw. (O. 254), wie man sie auch erklärt, ein einem erträglichen Sinn zusammengeführt werden können.

Nur um einen zu nennen, wenigstens den Lehrsatz festzuhalten, mit dem sie enden: „Adam war ein König seit seiner Erschaffung“ ein König, sagt unser Autor, „nicht in Wirklichkeit, sondern der Beschaffenheit, dem Begriff nach“, d. h. in Wirklichkeit überhaupt kein König.

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TToG I § 18

John Locke: Two Treatises of Government

§ 18. To this foreseen objection, our author answers very logically, he was governor in habit, and not in act: a very pretty way of being a governor without government, a father without children, and a king without subjects. And thus Sir Robert was an author before he writ his book; not in act, it is true, but in habit; for when he had once published it, it was due to him by the right of nature, to be an author, as much as it was to Adam to be governor of his children, when he had begot them: And if to be such a monarch of the world, an absolute monarch in habit, but not in act, will serve the turn, I should not much envy it to any of Sir Robert’s friends, that he thought fit graciously to bestow it upon, though even this of act and habit, if it signified anything but our author’s skill in distinctions,
be not to his purpose in this place.

For the question is not here about Adams actual exercise of government, but actually having a title to be governor. Government, says our author, was due to Adam by the right of nature: what is this right of nature? A right fathers have over their children by begetting them; generatione jus acquiritur parentibus in liberos, says our author out of Grotius7, Observations, ‚223. The right then follows the begetting as arising from it; so that, according to this way of reasoning or distinguishing of our author, Adam, as soon as he was created, had a title only in habit, and not in act, which in plain English is, he had actually no title at all.

§ 18. Auf den vorausgesehenen Einwand antwortet unser Autor sehr logisch: „Er war ein Herrscher der Beschaffenheit, dem Begriff nach, nicht in Wirklichkeit“. Eine wahrlich hübsche Art Regent ohne Regierung, Vater ohne Kinder, und König ohne Untertanen zu sein.

Auch Sir Robert war ein Autor, bevor er sein Buch schrieb, „zwar nicht in Wirklichkeit, aber der Beschaffenheit nach“. Nachdem er es erst mal veröffentlicht hatte, „kam es ihm durch Naturrecht zu, ein Autor zu sein“, ebenso wie es „Adam zukam, Herrscher seiner Kinder zu sein“, nachdem er sie gezeugt hatte. Wenn es genügt, ein solcher „Monarch der Welt“, zu sein, ein absoluter Monarch „der Beschaffenheit nach“, aber nicht in Wirklichkeit, werde ich keinen von Sir Roberts Freunden sehr darum beneiden, dass er sie gnädig mit einem solchen Recht zu verleihen geruhte. Jedoch diese Unterscheidung von „Wirklichkeit“ und „Beschaffenheit“ beweist nichts anderes als unseres Autors Begabung für Distinktionen, erfüllt aber hier kaum seinen Zweck. Die Frage dreht sich nicht um Adams tatsächliche Ausübung der Regierung, sondern darum, ob er überhaupt einen Rechtsanspruch hatte, Herrscher zu sein. Regierung, so unser Autor, „kam Adam durch Naturrecht zu“. Worin besteht nun dieses Naturrecht? Ein Recht, welches Väter über ihre Kinder durch Zeugung haben? Unser Autor zieht Grotius7 heran: „generatione jus acquiritur parentibus in liberos“, (O. S. 223). Das Recht folgt also auf die Zeugung, so wie aus ihr aufsteigt. Soweit unser Autor auf diese Art folgert oder unterscheidet, hatte Adam, sobald er erschaffen war, nur einen Anspruch „der Beschaffenheit, dem Begriff nach“, nicht aber „in Wirklichkeit“. Mit einfachen Worten heißt das, er hatte „in Wirklichkeit“ überhaupt keinen Anspruch.

7Grotius, de iure belli ac pacis libri tres 2. C. 5, S. 12, Hugo Grotius, wichtiger Völkerrechtler seiner Zeit (1583 – 1645), Zitat deutsch: „Die Zeugung verschafft den Eltern das Recht an ihren Kindern!“
7https://en.wikipedia.org/wiki/Hugo_Grotius
7https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Grotius

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TToG I § 16

§ 16. But let us see, how he puts his creation and this appointment together. By the appointment of God, says Sir Robert, as soon as Adam was created, he was monarch of the world, though he had no subjects; for though there could not be actual government till there were subjects, yet by the right of nature it was due to Adam to be governor of his posterity: Though not in act, yet at least in habit, Adam was a king from his creation.

I wish he had told us here, what he meant by God’s appointment: For whatsoever providence orders, or the law of nature directs, or positive revelation declares, may be said to be by God’s appointment: But I suppose it cannot be meant here in the first sense, I. e. by providence; because that would be to say no more, but that as soon as Adam was created he was de facto monarch, because by right of nature it was due to Adam, to be governor of his posterity. But he could not de facto be by providence constituted the governor of the world, at a time when there was actually no government, no subjects to be governed, which our author here confesses.

Monarch of the world is also differently used by our author; for sometimes he means by it a proprietor of all the world exclusive of the rest of mankind, and thus he does in the same page of his preface before cited: Adam, says he, being commanded to multiply and people the earth, and to subdue it, and having dominion given him over all creatures, was thereby the monarch of the whole world; none of his posterity had any right to possess any thing but by his grant or permission, or by succession from him.

2. Let us understand then by monarch proprietor of the world, and by appointment Gods actual donation, and revealed positive grant made to Adam, Gen. I. 28. as we see Sir Robert himself does in this parallel place, and then his argument will stand thus: by the positive grant of God, as soon as Adam was created, he was proprietor of the world, because by the right of nature it was due to Adam to be governor of his posterity. In which way of arguing there are two manifest falsehoods.

First, It is false, that God made that grant to Adam, as soon as he was created, since, though it stands in the text immediately after his creation, yet it is plain it could not be spoken to Adam, till after Eve was made and brought to him: And how then could he be monarch by appointment as soon as created, especially since he calls, if I mistake not, that which God says to Eve, Gen. III. 16, the original grant of government, which not being till after the fall, when Adam was somewhat, at least in time, and very much distant in condition, from his creation, I cannot see, how our author can say in this sense, that by God’s appointment, as soon as Adam was created, he was monarch of the world.

Secondly, were it true that God’s actual donation appointed Adam monarch of the world as soon as he was created, yet the reason here given for it, would not prove it; but it would always be a false inference, that God, by a positive donation, appointed Adam monarch of the world, because by right of nature it was due to Adam to be governor of his posterity: For having given him the right of government by nature, there was no need of a positive donation; at least it will never be a proof of such a donation.

§ 16. Wollen wir also sehen, wie er diese „Erschaffung“ und diese Verfügung miteinander in Einklang bringt. Durch den Beschluss Gottes, sagt Sir Robert, „war Adam, sobald er erschaffen war, schon Monarch der Welt, obwohl er gar keine Untertanen hatte. Selbst wenn es auch eine wirkliche Regierung nicht geben kann, bevor es Untertanen gab, so kann durch Naturrecht Adam trotzdem als Herrscher seiner Nachkommen betrachtet werden. Wenn schon nicht in Wirklichkeit, in der Wahrnehmung des Amtes, so doch statuarisch (by habit), also nach Protokoll, war Adam König von seiner Erschaffung an“. Hätte er uns hier doch gesagt, was er unter „Beschluss Gottes“ versteht. Was die Vorsehung befiehlt, oder das Naturgesetz vorschreibt, oder positive Offenbarung zu erkennen gibt, geschieht „auf Gottes Beschluss“, kann man sagen.

Ich nehme aber an, das hier nicht der erstere Sinn, nämlich der „Vorsehung“ gemeint ist. Denn das würde nur bedeuten, „Adam, sowie er erschaffen war“, sei de facto Monarch gewesen, da „es ihm durch Naturrecht zukam, Herrscher seiner Nachkommenschaft zu sein“.

Er konnte aber unmöglich de facto durch die Vorsehung zu einer Zeit zum Herrscher der Welt eingesetzt werden zu der, wie unser Autor zugibt, es in Wirklichkeit noch keine Regierung gab, auch keine Untertanen, die hätten regiert werden können. „Monarch der Welt“ wird von unserem Autor auch in verschiedenen Bedeutungen gebraucht. Mal versteht er darunter einen Eigentümer der ganzen Welt mit Ausschluss der übrigen Menschen, wie z. B. auf genau derselben Seite der oben erwähnten Vorrede, wo er schreibt: „Da Adam Befehl hatte sich zu vermehren, die Erde zu bevölkern und zu unterwerfen, und ihm die Herrschaft über alle Kreatur gegeben war, war er Monarch der ganzen Welt. Keiner seiner Nachkommen hatte ein Recht ohne seine Bewilligung oder Erlaubnis oder durch Erbfolge“ irgendetwas zu besitzen.

2. Unter „Monarch“ wollen wir also Eigentümer der Welt verstehen und unter Verfügung die von Gott an Adam getätigte wirkliche Schenkung und die geoffenbarte positive Verleihung (1. Mose 1.28) wie es Sir Robert selbst an dieser Parallelstelle ebenfalls tut. Dann wird sein Argument so lauten: „durch positive Verleihung Gottes war Adam, sobald er geschaffen, Eigentümer der Welt, weil es ihm durch Naturrecht zukam, Herrscher über seine Nachkommenschaft zu sein“.

In dieser Art der Schlussfolgerung stecken gleich zwei handwerkliche Irrtümer.

Erstens trifft es nicht zu, das Gott Adam diese Schenkung machte, sobald er erschaffen war. Es steht zwar im Bibeltext unmittelbar nach seiner Erschaffung, aber es dürfte klar sein, dass dies Adam erst zu teil werden konnte, nachdem Eva geschaffen und ihm zugewiesen worden war. Wie konnte er dann, „sobald er erschaffen war, Monarch durch Gottes Verfügung sein“, wo doch unser Autor, wenn ich mich nicht irre das, was Gott in 1. Moses 3.16 der Eva mitteilt, die „ursprüngliche Gewähr der Regentschaft“ nennt? Dies geschah erst nach dem Sündenfall, als Adam zwar der Zeit nach nur wenig, den Umständen nach aber sehr weit von der Erschaffung entfernt war. So kann ich unmöglich einsehen, wie unser Autor in diesem Sinn behaupten kann, dass „Adam durch Gottes Verfügung Monarch der Welt war, sobald er erschaffen war“.

Zweitens, selbst wenn es zutreffend wäre, dass Gottes Schenkung „Adam tatsächlich zum Monarchen der Welt bestimmt hatte, sobald er erschaffen war“, kann der Grund, der hierfür angegeben wird, das nicht beweisen. Es wird immer ein falscher Schluss sein, „dass Gott durch eine positive Schenkung Adam zum Monarchen der Welt machte, da es Adam durch Naturrecht zukam, Herrscher über seine Nachkommenschaft zu sein“:

Wenn das Recht zu regieren ihm von Natur zusteht, bedarf es keiner positiven Schenkung mehr. Wenigstens wird dies nie der Beweis einer solchen Schenkung sein.

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