Schlagwort-Archive: natural freedom

TToG I § 19

John Locke: Two Treatises of Government

§ 19. To speak less learnedly, and more intelligibly, one may say of Adam, he was in a possibility of being governor, since it was possible he might beget children, and thereby acquire that right of nature, be it what it will, to govern them, that accrues from thence: But what connection has this with Adams creation, to make him say, that, as soon as he was created, he was monarch of the world? For it may be as well said of Noah, that as soon as he was born, he was monarch of the world, since he was in possibility (which in our author’s sense is enough to make a monarch, a monarch in habit,) to outlive all mankind, but his own posterity. What such necessary connexion there is betwixt Adams creation and his right to government, so that a natural freedom of mankind cannot be supposed without the denial of the creation of Adam, I confess for my part I do not see; nor how those words, by the appointment, & Co. Observations, 254.

However explained, can be put together, to make any tolerable sense, at least to establish this position, with which they end, viz. Adam was a king from his creation; a king, says our author, not in act but in habit, i. e. actually no king at all.

§ 19. Weniger gelehrt und verständlicher ausgedrückt, kann man über Adam sagen: „Er hatte die Möglichkeit, Herrscher zu sein, weil es möglich war, das er Kinder zeugte. Aus der Zeugung entspringt das Naturrecht, über sie zu herrschen, unabhängig wie dieses Recht Ausgestaltet ist“.

Welchen Zusammenhang aber hat es mit Adams Erschaffung, wenn unser Autor sagt: „sobald er erschaffen war, war er Monarch der Welt“? Denn ebenso gut könnte man damit von Noah behaupten, er war Herrscher der Welt, sobald er geboren war, da er die Möglichkeit hatte. Denn es reicht nach unseres Autors Auffassung aus, jemanden einen Monarchen zu nennen, natürlich einen Monarchen „der Beschaffenheit nach“, weil er die Möglichkeit hat die ganze Menschheit mit Ausnahme seiner eigenen Nachkommenschaft zu überleben.

Welcher notwendige Zusammenhang zwischen Adams Erschaffung und seinem Recht zu Herrschen besteht, der die Verneinung „einer natürlichen Freiheit der Menschheit ohne Verneinung der Erschaffung Adams zwingend werden lässt“, kann ich für meinen Teil nicht einsehen. Genauso wenig wie jene Worte „durch die Verfügung“ usw. (O. 254), wie man sie auch erklärt, ein einem erträglichen Sinn zusammengeführt werden können.

Nur um einen zu nennen, wenigstens den Lehrsatz festzuhalten, mit dem sie enden: „Adam war ein König seit seiner Erschaffung“ ein König, sagt unser Autor, „nicht in Wirklichkeit, sondern der Beschaffenheit, dem Begriff nach“, d. h. in Wirklichkeit überhaupt kein König.

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TToG I § 15

John Locke: Two Treatises of Government

CHAPTER III

Of Adam’s Title to Sovereignty by Creation.

§ 15. Sir Robert, in his preface to his Observations on Aristotle’s Politics, tells us, a natural freedom of mankind cannot be supposed without the denial of the creation of Adam: But how Adams being created, which was nothing but his receiving a being immediately from omnipotence and the hand of God, gave Adam a sovereignty over anything, I cannot see, nor consequently understand, how a supposition of natural freedom is a denial of Adam’s creation, and would be glad anybody else (since our author did not vouchsafe us the favour) would make it out for him: For I find no difficulty to suppose the freedom of mankind, though I have always believed the creation of Adam.

He was created, or began to exist by God’s immediate power, without the intervention of parents or the pre-existence of any of the same species to beget him, when it pleased God he should; and so did the lion, the king of beasts, before him, by the same creating power of God: And if bare existence by that power, and in that way, will give dominion without any more ado, our author, by this argument, will make the lion have as good a title to it, as he, and certainly the ancienter. No! For Adam had his title by the appointment of God, says our author in another place. Then bare creation gave him not dominion, and one might have supposed mankind free without the denying the creation of Adam, since it was God’s appointment made him monarch.

Kapitel 3

Adams Rechtsanspruch auf Souveränität durch Schöpfung

§ 15. Sir Robert sagt im Vorwort seiner „Bemerkungen zu der Politeia des Aristoteles“, das „eine natürliche Freiheit der Menschheit ohne eine Verneinung der Erschaffung Adams nicht angenommen werden kann“. Wie aber die Erschaffung Adams, die nichts anderes war, als das er seine Existenz unmittelbar von der Allmacht und der Hand Gottes empfing, ihm eine Souveränität über irgendetwas erteilte, kann ich nicht entdecken, folglich auch nicht verstehen, wie „die Annahme der natürlichen Freiheit eine Verneinung von Adams Erschaffung ist“. Ich wäre froh, wenn jemand anderes (unser Autor hat uns dieses Gefallens nicht gewürdigt), uns an seiner Statt aufklären könnte. Ich habe keine Bedenken, die „Freiheit der Menschheit“ vorauszusetzen, obwohl ich stets an die Erschaffung Adams geglaubt habe.

Er wurde geschaffen oder begann zu sein durch Gottes unmittelbare Macht, weil es Gott gefiel, das er sein solle, ohne jede Mitwirkung von Eltern oder die Präexistenz eines Wesens der gleichen Spezies, das ihn hätte Zeugen können. Es geschah durch dieselbe erschaffende Macht Gottes beim Löwen, dem König der Tiere, vor ihm. Wenn die blanke Existenz durch jene Macht und auf diese Art ohne weitere Umstände Herrschaft verleiht, könnte unser Autor mit diesem Argument dem Löwen ein ebenso gutes Anrecht darauf geben als Adam und sicherlich das Ältere. Nein! „denn Adam hatte seinen Rechtsanspruch durch Beschluss Gottes“, sagt unser Autor an anderer Stelle. Dann aber kann blanke Erschaffung keine Herrschaft verliehen haben. Man durfte die Menschheit als frei voraussetzen, ohne „die Erschaffung Adams zu verneinen“, weil es Gottes Beschluss war, der ihn zum Monarchen machte.

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TToG I § 14

John Locke: Two Treatises of Government

§ 14. But that I might omit no care to inform myself in our author’s full sense, I consulted his Observations on Aristotle, Hobbes, & Co. to see whether in disputing with others he made use of any arguments for this his darling tenet of Adams sovereignty; since in his treatise of the Natural power of Kings, he hath been so sparing of them. In his Observations on Mr. Hobbes Leviathan, I think he has put, in short, all those arguments for it together, which in his writings I find him anywhere to make use of:

His words are these: If God created only Adam, and of a piece of him made the woman, and if by generation from them two, as parts of them, all mankind be propagated: If also God gave to Adam, not only the dominion over the woman and the children that should issue from them, but also over all the earth to subdue it, and over all the creatures on it, so that as long as Adam lived, no man could claim or enjoy anything but by donation, assignation or permission from him, I wonder, & Co. Observations, p. 165. Here we have the sum of all his arguments, for Adam’s sovereignty, and against natural freedom, which I find up and down in his other treatises: And they are these following; God’s creation of Adam, the dominion he gave him over Eve, and the dominion he had as father over his children: All which I shall particularly consider.

§ 14. Ich habe keinerlei Mühe gespart, mich über unseres Autors Anschauung zu unterrichten, habe seine „Observations on Aristoteles, Hobbes & Co.“ betrachtet um zu sehen, ob er in seinen Diskussionen mit Anderen irgendwelche Argumente für seine Lieblingslehre vorgetragen hat. Allzumal er in seiner Abhandlung über die „Natürliche Macht der Könige“ so sparsam damit gewesen ist.

In seinen Bemerkungen über Hobbes‘ „Leviathan“ hat er scheint es alle Argumente, die er in seinen Schriften anführt, kurz zusammengefasst in folgenden Worten wiederzugeben: „Wenn Gott nur Adam geschaffen hat und aus einem Stück von ihm das Weib; wenn durch ihre Zeugung die ganze Menschheit, als Teile von ihnen, verbreitet wird; wenn Gott Adam die Herrschaft gegeben hat, nicht allein über das Weib und die Kinder, die von ihnen herstammen, sondern auch zur Unterjochung der ganzen Erde und aller Kreatur darauf, damit solange Adam lebte, kein Mensch etwas beanspruchen oder besitzen konnte, außer durch seine Schenkung, Übertragung oder Erlaubnis, dann wundere ich mich etc.“ (O. 165).

Das ist die Summe aller seiner Argumente für „Adams Souveränität“ und gegen die „natürliche Freiheit“, die ich hier und da verteilt in seinen anderen Schriften finde. Es sind Folgende: „Gottes Erschaffung Adams; die Herrschaft, die er ihm über Eva gab, und die Herrschaft, die er als Vater über seine Kinder besaß“. Ich werde sie alle gesondert betrachten.

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