Schlagwort-Archive: Monarchy

TToG I § 73

John Locke: Two Treatises of Government

CHAPTER VII

Of Fatherhood and Property considered together as Fountains of Sovereignty

§ 73. In the foregoing chapters we have seen what Adam’s monarchy was, in our author’s opinion, and upon what titles he founded it. The foundations which he lays the chief stress on, as those from which he thinks he may derive monarchical power to future princes, are two, viz. Fatherhood and property:

And therefore the way he proposes to remove the absurdities and inconveniencies of the doctrine of natural freedom is, to maintain the natural and private dominion of Adam, Observations, 222.

Conformable hereunto, he tells us, the grounds and principles of government necessarily depend upon the original of property, Observations, 108.

The subjection of children to their parents is the fountain of all regal authority, p. 12. And all power on earth is either derived or usurped from the fatherly power, there being no other original to be found of any power whatsoever, Observations, 158.

I will not stand here to examine how it can be said without a contradiction, that the first grounds and principles of government necessarily depend upon the original of property, and yet, that there is no other original of any power whatsoever, but that of the father; it being hard to understand how there can be no other original but fatherhood, and yet that the grounds and principles of government depend upon the original of property; property and fatherhood being as far different as Lord of a manor and father of children.

Nor do I see how they will either of them agree with what our author says, Observations 244, of God’s sentence against Eve, Gen.III.16 that it is the original grant of government: So that if that were the original, government had not its original, by our authors own confession, either from property or fatherhood: And this text, which he brings as a proof of Adam’s power over Eve, necessarily contradicts what he says of the fatherhood, that it is the sole fountain of all power: For if Adam had any such regal power over Eve, as our author contends for, it must be by some other title than that of begetting.

Kapitel 73

Vaterschaft und Eigentum als Quellen der Souveränität zusammen betrachtet

§ 73. In den vorigen Kapiteln haben wir gesehen, wie nach unseres Autors Ansicht Adams Monarchie beschaffen war und auf welchen Rechtsanspruch er sie aufbaut. Er legt auf „Vaterschaft“ und „Eigentum“ das meiste Gewicht, da er davon besessen ist, königliche Macht für zukünftige Fürsten von beiden abzuleiten.

Um nun „die Absurdität und Schwierigkeit der Lehre der natürlichen Freiheit zu beseitigen“, schlägt er vor, einen natürlichen und ausschließlichen Besitz Adams zu unterstellen, O. 222.

Dazu passend erzählt er uns:

Die Grundlagen und Elemente der Regierung hängen notwendigerweise vom Ursprung des Eigentums ab, O. 108.

Die Unterordnung der Kinder gegen ihre Eltern ist die Quelle aller königlichen Autorität“ S. 12.

Alle Macht auf Erden wird von väterlicher Macht entweder abgeleitet oder usurpiert, da ein anderer Ursprung irgendwelcher Macht nicht gefunden werden kann, O. 158.

Ich verzichte darauf zu untersuchen, wie man widerspruchslos behaupten kann, die ersten Grundlagen und Elemente der Regierung hingen notwendigerweise am Ursprung von Eigentum, und zugleich, es gibt keinen anderen Ursprung irgend welcher Macht als Vaterschaft.

Es ist einfach kaum zu begreifen, wie es keinen anderen Ursprung als Vaterschaft geben kann und trotzdem die Grundlagen und Elemente der Regierung vom Ursprung vom Eigentum abhängen. Vaterschaft und Eigentum unterscheiden sich mindestens so stark voneinander, wie Gutsbesitzer und Vater von Kindern.

Ich kann auch nicht erkennen, wie beides mit dem zusammenpasst, was unser Autor O. 244 über Gottes Urteil gegen Eva Gen. III. 16. sagt:

Dies sei die ursprüngliche Gewähr der Regentschaft.

Wäre dies deren Ursprung, so läge nach eigenem Geständnis unseres Autors jeder Regierung Ursprung weder beim Eigentum noch bei der Vaterschaft. Und dieser Text, den er als Beweis für Adams Macht über Eva vorlegt, steht völlig in Widerspruch mit dem, was er von der Vaterschaft sagt, nämlich sie sei die alleinige Quelle aller Macht. Sofern Adam eine solche königliche Macht über Eva besaß, muss sie auf einem anderen Rechtsanspruch beruhen als dem der Zeugung.

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TToG I § 72

John Locke: Two Treatises of Government

§ 72. Thus this new nothing, that is to carry with it all power, authority, and government; this fatherhood, which is to design the person, and establish the throne of monarch’s, whom the people are to obey, may, according to Sir Robert, come into any hands, anyhow, and so by his politics give to democracy royal authority, and make an usurper a lawful prince. And if it will do all these fine feats, much good do our author and all his followers with their omnipotent fatherhood, which can serve for nothing but to unsettle and destroy all the lawful governments in the world, and to establish in their room disorder, tyranny, and usurpation.

§ 72. So könnte dieses „neue Nichts“, das alle Macht, Autorität und Regierung bei sich trägt, diese „Vaterschaft“, welche die Person des Monarchen bestimmt und ihm den Thron bereitet, dem das Volk zu gehorchen hat, nach Sir Robert in jedermanns Hände gelangen. Seine Staatskunst verleiht sogar der Demokratie königliche Autorität oder macht einen
Usurpator zu einem rechtmäßigen Fürsten. Durch all diese Kunststücke bescheren unser Autor und sein Gefolge große Wohltaten. Mit ihrer allmächtigen „Vaterschaft“ erreichen Sie nichts andere, als alle legitimen Regierungen der Welt zu erschüttern, zu zerstören und Verwirrung, Tyrannei oder Usurpation an ihre Stelle zu setzen.

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TToG I § 71

John Locke: Two Treatises of Government

§ 71. And thus what a monarchy he hath set up, let him and his disciples consider. Princes certainly will have great reason to thank him for these new politics, which set up as many absolute Kings in every country as there are fathers of children. And yet who can blame our author for it, it lying unavoidably in the way of one discoursing upon our author’s principles?

For having placed an absolute power in fathers by right of begetting, he could not easily resolve how much of this power belonged to a son over the children he had begotten; and so it fell out to be a hard matter to give all the power, as he does, to Adam, and yet allow a part in his life-time to his children, when they were parents, and which he knew not well how to deny them.

This makes him so doubtful in his expressions and so uncertain where to place this absolute natural power, which he calls fatherhood.

• Sometimes Adam alone has it all, as p. 13. Observations, 244, 245. & Pref.
• Sometimes parents have it, which word scarce signifies the father alone, p. 12, 19.
• Sometimes children during their father’s lifetime, as p. 12.
• Sometimes fathers of families, as p. 78, & 79. Sometimes fathers indefinitely, Observations, 155.
• Sometimes the heir to Adam, Observations, 253.
• Sometimes the posterity of Adam, 244, 246.
• Sometimes prime fathers, all sons or grandchildren of Noah, Observations, 244.
• Sometimes the eldest parents, p. 12,
• Sometimes all kings, p. 19. Sometimes all that have supreme power, Observations, 245.
• Sometimes heirs to those first progenitors, who were at first the natural parents of the whole people, p. 19.
• Sometimes an elective king, p. 23.
• Sometimes those, whether a few or a multitude, that govern the commonwealth, p. 23. Sometimes he that can catch it, an usurper, p. 23. Observations, 155.

§ 71. Nun sollen er und seine Schüler nachdenken, welche Art Monarchie sie da errichtet haben. Fürsten werden jedenfalls allen Grund haben, ihm für diese neuartige Staatskunst, die in jedem Land ebenso viele absolute Monarchen einsetzt wie es dort Väter gibt, zu ewigem Dank verpflichtet sein. Aber wer wollte jetzt unseren Autor kritisieren, obwohl sich bei jedem Diskurs über die Grundsätze unseres Autors unvermeidlich dieses Hindernis aufbaut?

Nachdem er „den Vätern durch das Recht der Zeugung absolute Macht“ zugesprochen hat, fällt es ihm nun mal schwer zu entscheiden, welcher Anteil dieser Macht einem Sohn über die Kinder, die er selbst gezeugt hat, gehören sollte. So konnte für ihn nur ein gewaltiges Problem daraus entstehen, alle Macht, wie er es tat, Adam zuzugestehen und doch einen Teil dieser Macht bei seinen Lebzeiten den Kindern zu überlassen, sobald diese selbst Eltern wurden.

Das konnte er ihnen ja kaum rechtmäßig verweigern. Deshalb sind seine Aussagen zweifelhaft und derart unbestimmt, wo genau diese absolute, natürliche zweifelhafte Macht, die er Vaterschaft nennt, anzusiedeln ist. So hat sie

• mal Adam allein S. 13, O. 244 & 245 und Vorwort;
• mal haben sie die Eltern, ein Wort das selten Vater allein bedeutet S. 12 & 19;
• mal die Kinder zu Lebzeiten des Vaters S.12;
• mal die Familienväter S. 78 & 79;
• mal Vater ohne nähere Bestimmung O. 155;
• mal Adams Erbe O. 253;
• mal die Nachkommenschaft Adams O. 244 & 246;
• mal die Urväter, Söhne oder Enkel Noahs O. 244;
• mal die ältesten Eltern S. 12 ;
• mal alle Könige S. 19;
• mal die Inhaber der höchsten Macht haben O. 245;
• mal die Erben jener ersten Vorfahren, die zuerst natürliche Eltern des ganzen Volks waren S. 19
• mal ein Wahlkönig S.23;
• mal diejenigen, egal ob wenige oder viele, die das Gemeinwesen regieren S. 23;
• mal derjenige, der sie an sich reißen kann, ein Usurpator S. 23, O. 155.

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TToG I § 65

John Locke: Two Treatises of Government

§ 65. Our author says, God hath given, to a father a right or liberty to alien his power over his children to any other, Observations, 155. I doubt whether he can alien wholly the right of honor that is due from them:

But be that as it will, this I am sure he cannot alien and retain the same power. If therefore the magistrate’s sovereignty be, as our author would have it, nothing but the authority of a supreme father, p. 23. It is unavoidable, that if the magistrate hath all this paternal right, as he must have if fatherhood be the fountain of all authority; then the subjects, though fathers, can have no power over their children, no right to honor from them:

For it cannot be all in another’s hands, and a part remain with the parents. So that, according to our author’s own doctrine, honor thy father and mother cannot possibly be understood of political subjection and obedience; since the laws both in the Old and New Testament, that commanded children to honor and obey their parents, were given to such, whose fathers were under civil government, and fellow-subjects with them in political societies; and to have bid them honor and obey their parents, in our authors sense, had been to bid them be subjects to those who had no title to it; the right to obedience from subjects, being all vested in another; and instead of teaching obedience, this had been to foment sedition, by setting up powers that were not.

If therefore this command, honor thy father and mother, concern political dominion, it directly overthrows our author’s monarchy; since it being to be paid by every child to his father, even in society, every father must necessarily have political dominion, and there will be as many sovereigns as there are fathers:

Besides that the mother too hath her title which destroys the sovereignty of one supreme monarch. But if honor thy father and mother mean something distinct from political power, as necessarily it must, it is besides our author’s business, and serves nothing to his purpose.

§ 65. Unser Autor behauptet, „Gott hat einem Vater ein Recht oder die Freiheit gegeben, die Macht über seine Kinder an einen Anderen zu übertragen“. (O. 155). Ich habe Zweifel, ob er sein „Rechts auf die schuldige Ehrerbietung“ von Seiten der Kinder tatsächlich „übertragen“ kann.

Aber wie dem auch sei, mit Sicherheit kann er dieselbe Macht nicht „übertragen“ und sie gleichzeitig behalten.

Auch wenn unser Autor es gern hätte: Wenn deshalb die obrigkeitliche Macht nichts ist, als „die natürliche Autorität eines obersten Vaters“ S. 23, wäre die unvermeidliche Folge, dass keiner der Untergeordneten, selbst wenn er Vater wäre, Macht über seine Kinder oder ein Recht auf Ehrerbietung von ihrer Seite haben kann.

Selbst wenn die Obrigkeit dieses gesamte väterliche Recht hat, wie sie es schlicht haben muss, wenn Vaterschaft die Quelle aller Autorität wäre. Denn es ist schlicht unmöglich, dass die gesamte Macht in eines anderen Händen liegt und dennoch ein Teil den Eltern verbleibt. Nach unseres Autors eigener Lehre können deshalb unter „Ehre deinen Vater und Mutter“ nie politische Unterordnung und Gehorsam verstanden werden.

Die Gebote des Alten wie Neuen Testaments, die den Kindern vorschreiben, „ihre Eltern zu ehren und ihnen zu gehorchen“, wurden an Menschen gerichtet, deren Väter unter staatlicher Regierung standen und ebenso wie sie Untergeordnete in politischen Gesellschaften waren.

Ihnen nun zu gebieten, „die Eltern zu ehren und ihnen zu gehorchen“ in unseres Autors Sinn, wäre gleichbedeutend mit dem Gebot, sich denjenigen zu unterzuordnen, die gar keinen Anspruch darauf hatten, da das Recht auf den Gehorsam der Mitbürger einem Statt Gehorsam zu vermitteln, hat dies nur bewirkt, über die Einsetzung von Mächtigen, die keinerlei Rechtsanspruch darauf besaßen, Zerwürfnisse herauszufordern.

Sollte dieses Gebot „Ehre deinen Vater und Mutter“ die politische Herrschaft betreffen, so kippt es die Monarchie unseres Autors direkt vom Sockel. Da jedes Kind dem Vater, selbst in Gemeinschaften, Ehre zu erweisen hat, müsste notwendigerweise jeder Vater politische Herrschaft haben. Es wurde so viele Souveräne geben wie es Väter gibt. Darüber hinaus hätten auch die Mütter ihren Rechtsanspruch und die Souveränität eines einzigen höchsten Monarchen wäre zerstört.

Wenn aber „Ehre deinen Vater und Mutter“ etwas von politischer Macht völlig verschiedenes beinhaltet, was es in der Tat tut, dann liegt Gebot außerhalb der sachgerechten Argumentation unseres Autors und ist für seinen Zweck belanglos.

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TToG I § 52

John Locke: Two Treatises of Government

§ 52. The argument, I have heard others make use of, to prove that fathers, by begetting them, come by an absolute power over their children, is this; that fathers have a power over the lives of their children, because they give them life and being; which is the only proof it
is capable of:

Since there can be no reason, why naturally one man should have any claim or pretence of right over that in another, which was never his, which he bestowed not, but was received from the bounty of another.

1. I answer, that everyone who gives another anything, has not always thereby a right to take it away again.

2. But, they who say the father gives life to his children, are so dazzled with the thoughts of monarchy, that they do not, as they ought, remember God, who is the author and giver of life: It is in him alone we live, move, and have our being. How can he be thought to give life to another that knows not wherein his own life consists?

Philosophers are at a loss about it after their most diligent enquiries; and anatomists, after their whole lives and studies spent in dissections, and diligent examining the bodies of men, confess their ignorance in the structure and use of many parts of man’s body, and in that operation wherein life consists in the whole. And doth the rude plough-man, or the more ignorant voluptuary, frame or fashion such an admirable engine as this is, and then put life and sense into it? Can any man say, he formed the parts that are necessary to the life of his child? Or can he suppose himself to give the life, and yet not know what subject is fit to receive it nor what actions or organs are necessary for its reception or preservation?

§ 52. Folgendes Argument, haben andere genutzt, um die absolute Macht eines Vaters durch Zeugung zu beweisen: „Väter haben Macht über das Leben ihrer Kinder, weil sie ihnen Leben und Dasein geben“, Das ist der einzige zulässige Beweis. Denn wie kann es einen Grund geben, warum von Natur aus ein Mensch einen Anspruch oder Vorbehalt über das Recht eines anderen haben soll, welches nie das seinige war, er nie verliehen hat, sondern welches von der Güte eines anderen empfangen wurde.

1. Erstens antworte ich: Jeder, der einem anderen etwas zuwendet, hat dadurch nicht immer ein Recht, es wieder wegzunehmen.

2. Zweitens: Wer auch immer behauptet, das Väter den Kindern das Leben spenden, sind vom Gedanken an die Monarchie derart verblendet, das sie entgegen ihrer Pflicht nicht mehr an Gott denken, der Urheber und Spender alles Lebens ist. Denn durch ihn haben wir Leben, Bewegung und Sein.

Wie kann man davon ausgehen, derjenige vermöge einem Anderen Leben zu spenden, der selbst nicht weiß, worin sein eigenes Leben besteht? Hier wissen selbst Philosophen nach mühsamster Forschung kaum aus noch ein, und sogar die Anatomen, die ihr ganzes Leben und Studium mit Sektionen und sorgfältigen Untersuchungen des menschlichen Körpers zugebracht haben, bekennen ihre Ahnungslosigkeit bezüglich des Zusammenspiels und den Nutzen vieler Körperteile, genau wie über jene Wirksamkeit, aus der das Leben insgesamt besteht. Kann denn ein roher Bauer oder ignoranter Hedonist je eine so wunderbare Maschine wie diese Herstellen oder gar Ersinnen und ihr gar Leben und Seele einhauchen? Welcher Mensch könnte sagen, er habe die Glieder geformt, die für das Leben seines Kindes erforderlich sind? Wer kann annehmen, Leben zu geben ohne zu wissen, welches Wesen es empfangen soll bzw. welche Tätigkeiten oder Organe für dessen Empfängnis oder Erhalt notwendig sind?

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TToG I § 49

John Locke: Two Treatises of Government

§ 49. This I am sure: If our author will have this text to be a grant, the original grant of government, political government, he ought to have proved it by some better arguments than by barely saying, that thy desire shall be unto thy husband, was a law whereby Eve, and all that should come of her, were subjected to the absolute monarchical power of Adam and his heirs.

Thy desire shall be to thy husband, is too doubtful an expression, of whose signification interpreters are not agreed, to build so confidently on, and in a matter of such moment, and so great and general concernment:

But our author, according to his way of writing, having once named the text, concludes presently without any more ado, that the meaning is as he would have it. Let the words rule and subject be but found in the text or margent, and it immediately signifies the duty of a subject to his prince; the relation is changed, and though God says husband, Sir Robert will have it king;

Adam has presently absolute monarchial power over Eve, and not only over Eve, but all that should come of her, though the scripture says not a word of it, nor our author a word to prove it. But Adam must for all that be an absolute monarch and so down to the end of the chapter. And here I leave my reader to consider, whether my bare saying, without offering any reasons to evince it, that this text gave not Adam that absolute monarchial power, our author supposes, be not sufficient to destroy that power, as his bare assertion is to establish it, since the text mentions neither prince nor people, speaks nothing of absolute or monarchial power, but the subjection of Eve to Adam, a wife to her husband.

And he that would trace our author so all through, would make a short and sufficient answer to the greatest part of the grounds he proceeds on, and abundantly confute them by barely denying; it being a sufficient answer to assertions without proof, to deny them without giving a reason. And therefore should I have said nothing but barely denied, that by this text the supreme power was settled and founded by God himself, in the fatherhood, limited to monarchy, and that to Adam’s person and heirs, all which our author notably concludes from these words, as may be seen in the same page, Observations, 244., it had been a sufficient answer:

Should I have desired any sober man only to have read the text, and considered to whom, and on what occasion it was spoken, he would no doubt have wondered how our author found out monarchial absolute power in it, had he not had an exceeding good faculty to find it himself, where he could not show it others.

And thus we have examined the two places of scripture, all that I remember our author brings to prove Adams sovereignty, that supremacy, which he says, it was Gods ordinance should be unlimited in Adam, and as large as all the acts of his will, Observations, 254. viz. Gen. I. 28., and Gen. III. 16., one whereof signifies only the subjection of the inferior ranks of creatures to mankind, and the other the subjection that is due from a wife to her husband, both far enough from that which subjects owe the governors of political societies.

§ 49. Da bin ich sicher: Wollte unser Autor diesen Text einer Gewähr, ja der ursprünglichen Gewähr von Herrschaft schlechthin, von politischer Herrschaft, machen, hätte er mit besseren Argumenten den Beweis antreten sollen, als einfach zu behaupten: „Dein Wille soll Deinem Manne unterworfen sein“ sei ein Gesetz Gottes, durch welches Eva und „alle, die von ihr kommen“, einer absoluten, königlichen Macht Adams und seiner Nachkommen unterworfen wurden.

„Dein Wille soll Deinem Mann untergeordnet sein“ ist ein viel zu zweifelhafter Ausdruck, über dessen Bedeutung selbst die Interpreten kaum einig sind. Schon gar nicht um bei einem Thema von solcher Wichtigkeit, von derart großem allgemeinen Interesse, so vertrauensvoll darauf zu bauen.

Kaum dass unser Autor den Text genannt hat, folgert er nach gewohnter Methode sofort und ohne viele Umschweife, der Sinn sei gerade so, wie er ihn benötigt. Ob Worte wie „herrschen“ oder „Untertan“ nun im Text oder im Anhang gefunden werden: Sofort bedeutet es unter Abänderung der ursprünglichen Beziehung, die Pflicht eines Untertanen gegen einen Fürsten.

Obwohl Gott selbst „Ehegatte“ sagt, macht Sir Robert „König“ daraus. Adam hat gar keine andere Möglichkeit als absoluter Monarch mit Macht über Eva, nicht nur über Eva, sondern auch „über alle, die von ihr kommen werden“. Der Heiligen Schrift zum Trotz, die kein Wort davon erwähnt und unser Autor ebenso einen Beweis vorlegt. Aber Adam muss in jedem Fall ein absoluter Monarch sein und so weiter und so fort bis zum Ende des Kapitels. Hier lege ich meinen Lesern eine Frage vor:

Sollte ich, ohne Beweisgründe vorzulegen, einfach mal behaupten, dieser Text verleihe Adam gar keine „absolute monarchische Macht“, wie unser Autor annimmt, reicht das eigentlich nicht ebenso aus, besagte Macht zu vernichten, wie seine pure Behauptung, sie zu errichten?

Der Text erwähnt weder „Fürst“ noch „Volk“, spricht keine Silbe von „absoluter“ oder „monarchischer“ Macht, sondern dreht sich um die Unterordnung Evas unter Adam, einer Frau unter ihren Gatten. Wer sich unserem Autor bis ans Ende an die Fersen heftet, könnte auf den Großteil der Gründe, auf die er sich stützt, eine kurze und ausreichende Antwort geben und sie mehr als nur widerlegen, indem er sie einfach leugnet. Schlicht, weil auf unbewiesene Behauptungen als hinlängliche Antwort genügt, sie ohne Angabe von Gründen zu verneinen.

Es wäre deshalb eine ausreichende Antwort gewesen, hätte ich auf weitere Worte verzichtet, einfach nur geleugnet, durch diesen Text sei „die höchste Macht durch Gott selbst auf der Vaterschaft begründet, auf die Monarchie beschränkt und diese allein Adam und seinen Erben erteilt worden“. Das folgert unser Autor, (wie auf derselben Seite O. 244 nachlesbar) allen Ernstes aus diesen Worten.

Hätte ich einen vernunftbegabten Menschen aufgefordert, den Text zu lesen und abzuwägen, an wen bei welcher Gelegenheit er gerichtet wurde, er hätte zweifellos gestaunt, wie unser Autor absolute Macht darin entdecken konnte, wäre er nicht mit derart außerordentlichem Talent gesegnet, diese Macht zu finden, wo er es anderen aufzuzeigen nicht in der Lage ist. Daher haben wir die beiden Schriftstellen
untersucht, die alles sind, soweit ich mich erinnere, was unser Autor als Beweis für jene „Souveränität Adams“ vorbringt, jene „höchste Macht“, von der er behauptet, „sie sollte auf Gottes Verordnung unbeschränkt in Adam ruhen und ebenso weitumfassend sein wie alle Akte seines Willens“ O. 254. in Gen. I. 28., und Gen. III. 16.

Von denen nämlich die eine nur die Unterordnung der niedrigeren Geschöpfe unter den Menschen bezeichnet, die andere die Unterordnung die eine Ehefrau Ihrem Ehemann schuldet. Beides weit genug entfernt von allem, was Untertanen den Regierenden politischer Gesellschaften schuldig sein könnten.

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TToG I § 44

John Locke: Two Treatises of Government

CHAPTER V

Of Adam’s Title to sovereignty by the subjection of Eve.

§ 44. The next place of scripture we find our author builds his monarchy of Adam on, is, Gen.III.26. And thy desire shall be to thy husband, and he shall rule over thee. Here we have (says he) the original grant of government, from whence he concludes in the following part of the page, Observations 244., that the supreme power is settled in the fatherhood, and limited to one kind of government, that is, to monarchy.

For let his premises be what they will, this is always the conclusion; let rule, in any text, be but once named, and presently absolute monarchy is by divine right established. If anyone will but carefully read our author’s own reasoning from these words, Observations, 244, and consider, among other things, the line and posterity of Adam, as he there brings them in, he will find some difficulty to make sense of what he says; but we will allow this at present to his peculiar way of writing, and consider the force of the text in hand.

The words are the curse of God upon the woman for having been the first and forwardest in the disobedience; and if we will consider the occasion of what God says here to our first parents, that he was denouncing judgment, and declaring his wrath against them both, for their disobedience, we cannot suppose that this was the time, wherein God was granting Adam prerogatives and privileges, investing him with dignity and authority, elevating him to dominion and monarchy: For though, as a helper in the temptation, Eve was laid below him, and so he had accidentally a superiority over her, for her greater punishment; yet he too had his share in the fall, as well as the sin, and was laid lower, as may be seen in the following verses; and it would be hard to imagine, that God, in the same breath, should make him universal monarch over all mankind, and a day-labourer for his life; turn him out of paradise to till the ground, ver. 23, and at the same time advance him to a throne, and all the privileges and ease of absolute power.

Kapitel 5

Adams Rechtsanspruch auf Souveränität durch Unterwerfung Evas

§ 44. Die nächste Schriftstelle, auf der unser Autor die Monarchie Adams gründet, finden wir Gen. III. 26. „Dein Wille soll deinem Mann unterworfen sein, er soll dein Herr sein.“ „Hier haben wir“, so seine Behauptung, „die ursprüngliche Gewähr der Regentschaft“, und schließt daraus im folgenden Teil der Seite O. 244: „die höchste Macht beruht auf der Vaterschaft und ist auf eine einzige Regierungsart beschränkt: Die Monarchie“.

Seine Prämissen seien welche sie sein wollen, es gibt nur einen Schluss: Sobald an irgendeiner Textstelle nur einmal das Wort „Herr oder herrschen“ laut ausgesprochen wird, steht unmittelbar die „absolute Monarchie“ durch göttliches Recht fest. Sollte jemand nur sorgfältig lesen, was unser Autor so alles aus diesen Worten ableitet O. 244, und dabei in Betracht zieht, wie unvermittelt er dort Linie und Nachkommen Adams unterbringt, wird er einige Schwierigkeiten haben, sich aus diesen Behauptungen etwas zusammen zu dichten. Doch lassen wir das vorläufig als eigentümlichen Schreibstil durchgehen und erwägen die Beweiskraft des vorliegenden Textes.

Die Worte betreffen den Fluch Gottes über das Weib, das Eva die Erste und Schnellste darin war, den Gehorsam zu verweigern. Bedenken, was und aus welchem Anlass Gott hier zu unseren ersten Eltern spricht, dass er sie aburteilt und sich sein Zorn über ihre Ungehörigkeit gegen beide wendet, dann können wir kaum annehmen, gerade dann wäre für Gott der Zeitpunkt gekommen, Adam Vorrechte und Privilegien zu gewähren, ihn mit Würde und Autorität auszustatten oder gar ihn mit Herrschaft und Monarchie zu belohnen. Obwohl Eva, als Helferin bei der Versuchung ihm untergeordnet wurde, und Adam dadurch per Zufall zu ihrer weiteren Bestrafung ihr übergeordnet wurde, hatte er genauso seinen Teil am Sündenfall.

In folgenden Versen sehen wir, er wurde erniedrigt. Gen.III.23. Sollte Gott ihn im gleichen Atemzug zum universalen Herrscher der Menschheit und zum lebenslangen Tagelöhner, ihn aus dem Paradies vertrieben und das Feld bebauen lassen und ihn gleichzeitig auf einen Thron mit allen Freiheiten und Vorrechten absoluter Macht ausgestattet haben, so wäre das kaum zu fassen.

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TToG I § 33

John Locke: Two Treatises of Government

§ 33. For it is plain, however he would exclude them, that part of this benediction, as he would have it in succession, must needs be meant to the sons, and not to Noah himself at all: Be fruitful, and multiply, and replenish the earth, says God, in this blessing. This part of the benediction, as appears by the sequel, concerned not Noah himself at all: For we read not of any children he had after the flood; and in the following chapter, where his posterity is reckoned up, there is no mention of any; and so this benediction in succession was not
to take place till 350 years after:

And to save our author’s imaginary monarchy, the peopling of the world must be deferred 350 years; for this part of the benediction cannot be understood with subordination, unless our author will say, that they must ask leave of their father Noah to lie with their wives. But in this one point our author is constant to himself in all his discourses, he takes great care there should be monarchs in the world, but very little that there should be people; and indeed his way of government is not the way to people the world:

For how much absolute monarchy helps to fulfill this great and primary blessing of God Almighty: Be fruitful, and multiply, and replenish the earth, which contains in it the improvement too of arts and sciences, and the conveniences of life, may be seen in those large and rich countries which are happy under the Turkish government, where are not now to be found one third, nay, in many, if not most parts of them one thirtieth, perhaps I might say not one hundredth of the people, that were formerly, as will easily appear to anyone, who will compare the accounts we have of it at this time, with ancient history. But this by the by.

§ 33. So gern er die Söhne ausschließen möchte, es ist klar: Ein Teil des Segens, den er „auf Erbfolge“ verstanden sehen will, muss zwangsläufig auf die Söhne bezogen werden und eben nicht auf Noah selbst. „Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet die Erde“, sagt Gott in seinem Segen. Dieser Teil des Segens betraf, wie sich gleich zeigt, Noah überhaupt nicht. Wir lesen nichts von Kindern, die er nach der Flut gehabt haben sollte, noch werden im folgenden Kapitel, wo die Nachkommenschaft aufgezählt wird, Kinder Noahs erwähnt.

Der Segen „auf Erbfolge“ hätte also erst 350 Jahre später in Erfüllung gehen können. Das Wiederbevölkern der Erde also um 350 Jahre verschoben werden müssen, um unserem Autor die eingebildete Monarchie zu retten. Dieser Teil des Segens kann wohl kaum „mit Unterordnung“ verstanden werden, es sei denn unser Autor wollte behaupten, sie hätten ihren Vater Noah um Erlaubnis bitten müssen, um mit ihren Frauen zu schlafen.

In allen seinen Abhandlungen bleibt sich unser Autor in einem Punkt treu: Er ist sehr sorgsam darauf bedacht, dass es Monarchen in der Welt gibt. Ob es auch Völker gibt kümmert ihn sehr wenig. Seine Art der Regierung ist tatsächlich kein Weg, die Welt zu bevölkern. Wie sehr die absolute Monarchie beiträgt, diesen ersten und größten Segen Gottes des Allmächtigen „Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet die Erde“ zu verwirklichen, was auch den Fortschritt an Fertigkeiten, Fähigkeiten und Annehmlichkeiten des Lebens beinhaltet, kann man in jenen großen und reichen Ländern sehen, die das Gluck haben, unter türkischer Herrschaft zu stehen. Dort ist jetzt kaum ein Drittel, nein, in vielen, wenn nicht gar den meisten, kaum ein Dreißigstel, ich kann unter Umständen behaupten kein Hundertstel der ehemaligen Bevölkerung mehr vorhanden. Jeder kann sich leicht davon überzeugen, der unsere heutigen Berichte mit denen der älteren Geschichte vergleicht. Dies aber nur nebenbei.

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TToG I § 23

John Locke: Two Treatises of Government

§ 23. But let us see the argument. The words of the text are these: And God blessed them, and God said unto them, be fruitful and multiply, and replenish the earth and subdue it, and have dominion over the fish of the sea, and over the fowl of the air, and over every living thing that moveth on the earth, Gen. I.28.

From whence our author concludes, that Adam, having here dominion given him over all creatures, was thereby the monarch of the whole world: Whereby must he meant, that either this grant of God gave Adam property, or as our author calls it, private dominion over the earth, and all inferior or irrational creatures, and so consequently that he was thereby monarch: Or 2dly, that it gave him rule and dominion over all earthly creatures whatsoever, and thereby over his children; and so he was monarch:

For, as Mr. Selden8 has properly worded it, Adam was made general lord of all things, one may very clearly understand him, that he means nothing to be granted to Adam here but property, and therefore he says not one word of Adams monarchy. But our author says, Adam was hereby monarch of the world, which, properly speaking, signifies sovereign ruler of all the men in the world; and so Adam, by this grant, must be constituted such a ruler. If our author means otherwise, he might with much clearness have said, that Adam was hereby proprietor of the whole world. But he begs your pardon in that point: Clear distinct speaking not serving everywhere to his purpose, you must not expect it in him, as in Mr. Selden8, or other such writers.

§ 23. Aber wir wollen das Argument an sich betrachten. Die Worte des Textes lauten: „Gott segnete sie und sagte: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und macht sie euch untertan, und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht“, (Gen I 1.28). Was aber schließt unser Autor daraus? „Dass Adam durch seine Herrschaft über sämtliche Lebewesen direkt zum Monarchen der ganzen Welt wurde“.

Darunter muss verstehen: Diese Gewähr Gottes musste zwangsläufig Adam entweder das Eigentum oder, wie unser Autor es nennt, „die persönliche, alleinige Herrschaft“ über die Erde und alle niederen, vernunftlosen Geschöpfe vermitteln und er dadurch eben zwangsläufig Monarch wurde.

Oder, zweitens: Ihm Regentschaft und Herrschaft über alle irdischen Geschöpfe und damit auch über seine Kinder zufielen und er auf diese Weise eben Monarch wurde.

Denn wie Mr. Selden8 es korrekt ausgedrückt hat: „Adam wurde zum allgemeinen Herrn aller Dinge bestellt“. Damit ist klar, dass keine andere Gewähr gemeint sein kann, als die des Besitzes. Deshalb wird Adams „Monarchie“ mit keiner Silbe erwähnt. Unser Autor aber sagt: „Adam wurde hierdurch Monarch der Welt“, was im eigentlichen Sinn des Wortes bedeutet, er wurde zum „souveränen Herrscher aller Menschen in der Welt“. Durch diese Gewähr müsste Adam daher als ein solcher Herrscher ernannt worden sein. Hätte unser Autor das anders gemeint, hätte er klar sagen können:

„Adam wurde hierdurch Besitzer der ganzen Welt“. Aber in diesem Punkt fordert er Nachsicht: Da eine klare Ausdrucksweise nicht überall seinem Zweck nützt, darf man sie auch nicht, wie bei Selden8 und anderen Schriftstellern, von ihm erwarten.

8John Selden, Völkerrechtler, aus „mare clausum sive de dominio maris libri II (1636)“; https://en.wikipedia.org/wiki/John_Selden

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TToG I § 7

John Locke: Two Treatises of Government

§ 7. I do not think our author so little skilled in the way of writing discourses of this nature, nor so careless of the point in hand, that he by oversight commits the fault, that he himself, in his Anarchy of a mixed Monarchy, p. 239. objects to Mr. Hunton in these words:

Where first I charge the author, that he hath not given us any definition, or description of Monarchy in general; for by the rules of method he should have first defined.

And by the like rule of method Sir Robert should have told us, what his fatherhood or fatherly authority is, before he had told us, in whom it was to be found, and talked so much of it. But perhaps Sir Robert found, that this fatherly authority, this power of fathers, and of kings, for he makes them both the same, p. 24, would make a very odd and frightful figure, and very disagreeing with what either children imagine of their parents, or subjects of their kings, if he should have given us the whole draught together in that gigantic form, he had painted it in his own fancy; and therefore, like a wary physician, when he would have his patient swallow some harsh or corrosive liquor, he mingles it with a large quantity of that which may dilute it; that the scattered parts may go down with less feeling, and cause less aversion.

§ 7. Mutmaßlich dürfte unser Autor hinreichend geschult in der Abfassung derartiger Abhandlungen sein. Er kann daher kaum aus Versehen einen Fehler begangen haben oder gar so nachlässig in der Behandlung seines Themas sein, wie er ihn in
seiner „Anarchie einer gemischten Monarchie“ S. 239 Mr. Hunton in folgenden Worten vorwirft:

„Erstens tadle ich, dass der Autor uns keine Definition oder Beschreibung einer Monarchie im Allgemeinen gegeben hat; denn nach den Regeln der Methodik hätte er zuerst definieren müssen.“

Und nach derselben Regel der Methodik hätte Sir Robert uns zuvor sagen müssen, worin seine „Vaterschaft“ oder „väterliche Autorität“ besteht, ehe er jede Menge von ihr erzählt und uns erklärt, bei wem sie zu finden war. Vielleicht aber ist Sir Robert aufgefallen, wie sehr diese „väterliche Autorität“, diese Macht von Vätern und Königen — denn setzt beide gleich (2.2) — eine monströse, Schrecken erregende Gestalt haben werde, das Gegenteil dessen, was sich Kinder von ihren Eltern oder Untertanen von ihren Königen vorstellen. Er hätte uns den gesamten Zaubertrank kaum auf einmal kredenzt, in der gigantischen Form, wie er ihn sich in seiner Phantasie ausgemalt hatte. Nein, er verhält sich mehr wie ein behutsamer Physikus, der für seinen Patienten eine scharfe, ätzende Tinktur mit einer großen Menge verdünnender Flüssigkeit mischt, damit die aufgelösten Bestandteile leichter geschluckt werden und weniger Brechreiz auslösen.

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