Schlagwort-Archive: Monarch der Welt

TToG I § 29

John Locke: Two Treatises of Government

§ 29. Whatever God gave by the words of this grant, Gen.I.28, it was not to Adam in particular, exclusive of all other men: Whatever dominion he had thereby, it was not a private dominion, but a dominion in common with the rest of mankind. That this donation was not made in particular to Adam, appears evidently from the words of the text, it being made to more than one; for it was spoken in the plural number, God blessed them, and said unto them: Have dominion. God says unto Adam and Eve, Have dominion; thereby, says our author, Adam was monarch of the world: But the grant being to them, i. e. spoke to Eve also, as many interpreters think with reason, that these words were not spoken till Adam had his wife, must not she thereby be lady, as well as he lord of the world? If it be said that Eve was subjected to Adam, it seems she was not so subjected to him, as to hinder her dominion over the creatures, or property in them: For shall we say that God ever made a joint grant to two, and one only was to have the benefit of it ?

§ 29. Was Gott durch diese Worte in Gen I.28 verliehen haben mag, er hat es keineswegs Adam insbesondere unter Ausschluss aller anderen Menschen gegeben. Welche Art Herrschaft Adam dadurch auch besessen haben mag, es war keine alleinige, persönliche Herrschaft, sondern ein gemeinsames Besitz- und Nutzungsrecht mit der übrigen Menschheit. Eindeutig geht aus den Worten des Textes hervor, dass diese Schenkung Adam nicht allein gemacht wurde.

Sie wurde an mehr als einen gemacht, denn der Text spricht im Plural: „Gott segnete sie und sprach zu ihnen, herrschet“. Gott sagte zu Adam und Eva: „Herrscht!“ Und unser Autor: „dadurch wurde Adam Monarch der Welt“. Da aber die Gewährung an beide gerichtet war, d. h. da Gott auch Eva einbezog, – viele Bibelgelehrte gehen mit Recht davon aus, dass diese Worte erst gesprochen wurden, als Eva Adams Weib war – ist Eva dann nicht genauso gut Herrin der Welt sein, wie er der Herr? Selbst wenn geschrieben steht, Eva wäre Adam untertan, so scheint sie doch nicht so sehr untergeben gewesen zu sein, dass ihre Herrschaft über die Geschöpfe oder ihr Besitz beeinträchtigt worden wäre. Oder sollen wir etwa festhalten, Gott hätte tatsächlich eine gemeinsame Gewähr an zwei Menschen gewährt, von denen nur einer den Vorteil genießen sollte?

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TToG I § 19

John Locke: Two Treatises of Government

§ 19. To speak less learnedly, and more intelligibly, one may say of Adam, he was in a possibility of being governor, since it was possible he might beget children, and thereby acquire that right of nature, be it what it will, to govern them, that accrues from thence: But what connection has this with Adams creation, to make him say, that, as soon as he was created, he was monarch of the world? For it may be as well said of Noah, that as soon as he was born, he was monarch of the world, since he was in possibility (which in our author’s sense is enough to make a monarch, a monarch in habit,) to outlive all mankind, but his own posterity. What such necessary connexion there is betwixt Adams creation and his right to government, so that a natural freedom of mankind cannot be supposed without the denial of the creation of Adam, I confess for my part I do not see; nor how those words, by the appointment, & Co. Observations, 254.

However explained, can be put together, to make any tolerable sense, at least to establish this position, with which they end, viz. Adam was a king from his creation; a king, says our author, not in act but in habit, i. e. actually no king at all.

§ 19. Weniger gelehrt und verständlicher ausgedrückt, kann man über Adam sagen: „Er hatte die Möglichkeit, Herrscher zu sein, weil es möglich war, das er Kinder zeugte. Aus der Zeugung entspringt das Naturrecht, über sie zu herrschen, unabhängig wie dieses Recht Ausgestaltet ist“.

Welchen Zusammenhang aber hat es mit Adams Erschaffung, wenn unser Autor sagt: „sobald er erschaffen war, war er Monarch der Welt“? Denn ebenso gut könnte man damit von Noah behaupten, er war Herrscher der Welt, sobald er geboren war, da er die Möglichkeit hatte. Denn es reicht nach unseres Autors Auffassung aus, jemanden einen Monarchen zu nennen, natürlich einen Monarchen „der Beschaffenheit nach“, weil er die Möglichkeit hat die ganze Menschheit mit Ausnahme seiner eigenen Nachkommenschaft zu überleben.

Welcher notwendige Zusammenhang zwischen Adams Erschaffung und seinem Recht zu Herrschen besteht, der die Verneinung „einer natürlichen Freiheit der Menschheit ohne Verneinung der Erschaffung Adams zwingend werden lässt“, kann ich für meinen Teil nicht einsehen. Genauso wenig wie jene Worte „durch die Verfügung“ usw. (O. 254), wie man sie auch erklärt, ein einem erträglichen Sinn zusammengeführt werden können.

Nur um einen zu nennen, wenigstens den Lehrsatz festzuhalten, mit dem sie enden: „Adam war ein König seit seiner Erschaffung“ ein König, sagt unser Autor, „nicht in Wirklichkeit, sondern der Beschaffenheit, dem Begriff nach“, d. h. in Wirklichkeit überhaupt kein König.

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TToG I § 17

John Locke: Two Treatises of Government

§ 17. On the other side the matter will not be much mended, if we understand by God’s appointment the law of nature, (though it be a pretty harsh expression for it in this place) and by monarch of the world, sovereign ruler of mankind: For then the sentence under consideration must run thus: By the law of nature, as soon as Adam was created he was governor of mankind, for by right of nature it was due to Adam to be governor of his posterity; which amounts to this, he was governor by right of nature, because he was governor by right of nature: But supposing we should grant, that a man is by nature governor of his children, Adam could not hereby be a monarch as soon as created: For this right of nature being founded in his being their father, how Adam could have a natural right to be governor, before he was a father, when by being a father only he had that right, is methinks, hard to conceive, unless he will have him to be a father before
he was a father, and to have a title before he had it.

§ 17. Andererseits wird die Sache nicht viel besser, wenn wir unter „Gottes Verfügung oder Ernennung“ das Gesetz der Natur verstehen (obwohl das ein reichlich harter Ausdruck dafür an dieser Stelle wäre), bzw. unter „Monarch der Welt“ den Souverän und Herrscher der Menschheit. Unter diesen Umständen würde der behandelte Satz folgendermaßen lauten: „Durch das Gesetz der Natur war Adam, sobald er geschaffen war, Herrscher der Menschheit, denn durch das Gesetz der Natur stand es Adam zu, Herrscher über seine Nachkommen zu sein“. Was nichts anderes ausdrückt als: Er war Herrscher durch Naturgesetz, weil er durch Naturgesetz Herrscher war. Angenommen wir geben zu, dass ein Mensch von Natur Herrscher über seine Kinder ist, so kann nach dieser Logik Adam nicht Monarch sein, sobald er erschaffen war. Denn da dieses Naturrecht darauf gründet, das er ihr Vater war, ist meiner Auffassung nach schwer zu begreifen, wie Adam ein natürliches Herrscherrecht haben konnte, bevor er Vater war: Er musste ja erst Vater werden um jenes Recht zu haben. Müssen wir ihn denn erst Vater sein lassen, bevor er Vater war, und einen Rechtsanspruch haben lassen, bevor er einen Rechtsanspruch hatte?

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