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2. Marktvolumina:

2. Marktvolumina:

2.1. Am Spotmarkterfolgt die physische Erfüllung der Stromlieferverträge: EPEX SPOT SE; EXAA

Day-Ahead, Vortagshandel:

2014: Day-Ahead EPEX SPOT: 263 TWh

2015: Day-Ahead EPEX SPOT: 264 TWh

Intra-Day, zeitnaher Handel

2014: Intra-Day EPEX SPOT: 26 TWh

2015: Intra-Day EPEX SPOT: 38 TWh

S. 167

Die physische Erfüllung an beiden Märkten erfolgt in die Regelzonen der fünf ÜNB:

APG, 50Hertz, Amprion, TenneT, TransnetBW.

Terminkontrakte (EEX): z. B. Phelix Futures, bedeuten nur die finanzielle Erfüllung zwischen den Vertragspartnern zum fixierten Termin. Es erfolgt keine Stromlieferung, sondern ein Barausgleich der Differenz des vereinbarten Terminpreises und des Spotmarktpreises. S. 165

Phelix-Day-Base: Arithmetisches Mittel der 24 Einzelstunden-Preise eines gesamten Tages:

32,76 € / MWh in 2014

31,63 €/ MWh 2015

Phelix-Day-Peak: Arithmetisches Mittel von 8:00 bis 20:00 Uhr:

36,80 € / MWh 2014

35,06 € / MWh 2015

S. 168

Marktgebiet Deutschland/Österreich: Börsenplätze

EEX in Leipzig (European Energy Exchange AG),

EPEX SPOT SE in Paris

EXAA Wien (Abwicklungsstelle für Energieprodukte AG).

Deutschland und Österreich sind gemeinsames Liefergebiet, was bedeutet: Einzelne „Produkte“ (Stromkontraktarten) werden an allen drei Börsen mit für die beiden Länder jeweils einheitlichen Börsenpreisen gehandelt („eine Preiszone“).

(wird August 2018 durch EU-Kommission aufgelöst, droht auch für D)

Börslich registrierte Händler: Vgl. Graphik S. 165

Vermitteltes Stromvolumen 2013 (Spotmarkt), Lieferort Deutschland, 5.930 TWh, S. 139.

Vermitteltes Volumen (nur Broker), S. 181

2014: 4.946 TWh

2015: 4.847 Twh

Nota bene: der Clearingbedarf steigt. Zum Clearing registriertes Volumen für „German Power“ betrug 2015 802 TWh (keine vorherigen Zahlen). Anteil am gesamten OTC-Handel: 18%.

2.2. Kommentar:

Auch diese Informationen vom Spotmarkt deuten darauf hin, dass das Nachfragemodell alles andere als zuverlässig ist. Es wäre nachhaltiger, volkswirtschaftlich effizienter und letztlich intelligenter, das Ganze neu aufzustellen, konsequent Bottom-Up von echten Energieflüssen und Leistungsverschiebungen auszugehen, statt willkürlich nicht an physikalischen Realitäten orientierte Handelsflüsse zum Beurteilungsmaßstab und Ergebnisparameter zugleich zu machen.

Zum Vergleich: Die Nettostromerzeugung lag bei 590 TWh. Jede kWh wurde im Schnitt also knapp zehn Mal gehandelt. Ohne jeden Zugewinn an nutzbarer Energie. Spekulation mit bewertbaren Gütern wirkt in mancher Markttheorie nivellierend und kann Preise nach unten treiben. Aber auch nach oben und dadurch Menschen überfordern. die sich das nicht mehr leisten können Siehe Nahrungsmittelkrisen bei Mais, Weizen, etc. vor zehn Jahren.

Einschub in Gesamtrahmen:

Dieser Markteffekt der Preisnivellierung tritt dauerhaft allerdings nur A) bei strukturell unverknappbaren Handelsgütern und B) bei tatsächlich freier Preisbildung ein. Märkte auf denen einzelne Stakeholder mit signifikanten Marktanteilen operieren, leisten dies nicht. Dort werden Preisverfälle nur zugelassen, um neue Mitbewerber vom Markt fernzuhalten.

Der Nebeneffekt von price leverage besteht in der Rückwirkung auf vor allem Löhne, Renten, bislang unverknappbarer Ressourcen und immaterieller Ressorucen wie Bildung.

Diese sinken real, also in Relation zu den Gesamtvermögen und den Preisen für sich verknappende Güter wie Wohnraum, Ackerland, Natrurräume, sauberes Wasser, saubere Luft, Strassen und andere Infrastruktur.

Bereits mittlere Krisen werden dann unmittelbar zu Katastrophen. Der Kern dabei besteht in der Vernachlässigung der Auswirkungen vor allem auf zukünftige Generationen und aus dem Arbeitsleben ausgeschiedene.

Dieses Phänomen läßt sich ohne stetige, an Zwecke gebundene Umverteilung durch Steuererhöhungen nicht ausgleichen. Weder durch Mietpreisbremsen, Mindestlöhne, bedingungslose Grundeinkommen und schon gar nicht durch mehr Arbeitsplätze, denn diese Jobs müssten der Natur des Zusammenhangs nach überwiegend low budget jobs sein, deren Brutto- und Nettovergütung langsamer wachsen dürfte, als Wirtschaft und Inflation insgesamt. Das Problem läßt sich nur über faire Umverteilung nach Anteil an der betrachteten Volkswirtschaft lösen, nicht über den Interessenausgleich einzelner, aberunterschiedlich wirkmächtiger Gruppen. Die Tarifpartner sind Teil des Problems, nicht der Lösung.

Die Verkaufsvolumina der ÜNB (Spotmarkt), die die Börse maßgeblich zur Vermarktung von EEG-Elektrizitätsmengen nutzen, haben gegenüber dem Vorjahr erneut abgenommen. Der verkaufsseitige Anteil der ÜNB an der EPEX SPOT ist von 38 Prozent im Jahr 2011 auf 18 Prozent im Jahr 2015 gesunken Dies ist eine Folge der verstärkten Direktvermarktung von Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen. S. 25

Bedeutet: Wenn deutlich mehr RES-Strom direkt vermarktet wurde, wurde angesichts steigender Erzeugung umso mehr direkt nachgefragt. Da RES-Strom fast ausschließlich auf den Nebenen 1 (NS / 97%) und 3 (MS / 3%) eingespeist wird – ausgespeist sowieso – kann RES-Strom daher unmöglich Leitungen und Netzknoten auf den Ebenen 3 (HS) und 4 (HöS) „verstopfen“ oder eine Herausforderung für die ÜNB sein. Er ist vielmehr bereits jetzt eine von Endkunden klar bevorzugte Alternative bei Direkteinkauf.

Was die Netzebene 3 und 4 stresst, sind die Einspeisungen aus degenerativen Großkraftwerke, die durch eine über wenige „Stakeholder“ einflussgetriebene Politik mit allen Tricks, Finten, Assen im Ärmel und einer vielschichtigen Verschleierung durch manipulatives „Wording“ mit aller Gewalt und über jegliche rationelle Vernuft hinaus mit politischer und verbaler Gewalt am Leben erhalten werden.

Es wird daher aus reinen Gründen rationaler Vernunft allerhöchste Zeit:

  • Die unteren Netzebenen und deren aus der Volatilität im jeweiligen Strang resultierende Kapazitäten zur zeitlichen Lastverschiebung zu ermitteln, aufzusummieren und als Reserveenergiequellen bzw. Flexibilitätsoptionen für Regelenergie in die Planspiele einzubeziehen.
  • Das rechnerisch ermittelte Potential an Energie lässt einen ziemlich exakten Rückschluss auf das vorläufige Speicherpotential und die diesem zuverlässig zuordenbaren Leistungen zu.
  • Der nächste Schritt besteht darin, dieses Speicherpotential durch geeignete Marktsteuerung (Umlage der bisher unbeachteten ressourcenvernichtenden Kosten auf die jeweilige Methode der Erzeugung in allen Paris 21 Staaten) über den Markt zu aktivieren. Beispiele bei internationalen Handelsvereinbarungen gibt es genügend.

    2.3 EEG-Vermarktung

    Was die EEG-Mengen betrifft, spielt auf Verkäuferseite deren Vermarktung durch die Übertragungsnetzbetreiber eine wichtige Rolle und erfolgte erneut fast vollständig (zu 99,8 Prozent) preisunabhängig. Allerdings ist die von

    den ÜNB vermarktete Menge mit rund 48 TWh weiter gesunken (2014: 51 TWh, 2013: 55 TWh). S. 169

Erzeuger integrieren ihre Anlagen effektiver via Speicher oder Last/Leistungsmanagementstrategien

Vergleich der Monitoring-Berichte von Bundesnetzagentur (BnetzA) und Bundeskartellamt (BKartA) 2014 und 2016

Veränderungen, Kontinuitäten, Widersprüche, Merkwürdigkeiten und Fragezeichen

1. Dicke Hunde, Ungereimtheiten, Fragwürdiges

2. Marktvolumina

3. Faszinosa

4. Versorgungsrolle der BRD

5. Markt, Macht und Konzentration

6. Marktdaten, Kapazitäten, Erzeugung, Nutzung

7. Reserven, Sicherheiten, Regelenergie

8. Regelleistung

9. EU-Recht

10. Administratives

11. Versorgungssicherheit

12. Leitungsbedarf, Netz-Ist-Stand

13. Ausgleichsenergie, Re-Dispatch

14. Mittlere Übertragungskapazität

15. Umlagen, Netzentgelte, market enabling factors

16. EEG-Umlage

17. Wärmestrom

18. Ökostrom

19. Import / Export

20. Market structures

21. Konsumentenverhalten

22. Preise

23. Fehleinschätzung der Rolle der EEG-Umlage

24. Wettbewerb

25.Netzstrukturdaten