Schlagwort-Archive: Ehegatten

TToG I § 138

John Locke: Two Treatises of Government

§ 138. In the next section, he tells us this patriarchal power continued not only till the flood, but after it, as the name patriarch doth in part prove. The word patriarch doth more than in part prove, that patriarchal power continued in the world as long as there were patriarchs, for it is necessary that patriarchal power should be whilst there are patriarchs; as it is necessary there should be paternal or conjugal power whilst there are fathers or husbands; but this is but playing with names. That which he would fallaciously insinuate is the thing in question to be proved, viz. that the lordship which Adam had over the world, the supposed absolute universal dominion of Adam by right descending from him, the patriarchs did enjoy. If he affirms such an absolute monarchy continued to the flood, in the world,

I would be glad to know what records he has it from; for I confess I cannot find a word of it in my Bible: If by patriarchal power he means anything else; it is nothing to the matter in hand. And how the name patriarch in some part proves, that those, who are called by that name, had absolute monarchical power, I confess, I do not see, and therefore I think needs no answer till the argument from it be made out a little clearer.

§ 138. Im nächsten Absatz verkündet er: Diese patriarchalische Macht hat nicht nur bis zur Sintflut, sondern auch nach ihr fortgedauert, wie zum Teil schon der Begriff Patriarch beweist. Der Begriff Patriarch beweist mehr als nur zum Teil, dass die patriarchalische Macht in der Welt fortdauerte, solange es Patriarchen gab. Es ist schließlich mindestens so natürlich, dass es patriarchalische Macht gibt, solange es Patriarchen gibt, wie es natürlich ist, dass es väterliche und eheliche Macht gibt, solange es Väter und Ehegatten gibt. Hier liegt ein Begriffsbingo vor.

Der springende Punkt ist, was er uns tückisch und unbemerkt einreden möchte und was erst bewiesen werden soll: Die Herrschaft, die Adam über die Welt besaß, diese angenommene, absolute, universale Herrschaft soll von den Patriarchen durch von ihm stammendes Recht ausgeübt worden sein. Wenn er behauptet, diese absolute Monarchie in der Welt habe bis zur Flut gedauert, so möchte ich gern nachprüfen, welche Berichte er darüber hat. Ich muss gestehen, in meiner Bibel finde ich kein Wort davon. Sofern er unter patriarchalischer Macht etwas anderes versteht, dann gehört sie nicht zum Thema. Ich kann nicht erkennen, wie der Begriff Patriarch zum Teil beweisen soll, die so Bezeichneten besaßen absolute königliche Macht. Ich glaube viel mehr, die Antwort ist überflüssig, bis das Argument dazu ein wenig klarer nachgewiesen wird.

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TToG I § 62

John Locke: Two Treatises of Government

§ 62. One would wonder then how our author infers from the fifth commandment, that all power was originally in the father; how he finds monarchical power of government settled and fixed by the commandment, honor thy father and thy mother.

If all the honor due by the commandment, be it what it will, be the only right of the father because he, as our author says, has the sovereignty over the woman, as being the nobler and principaler agent in generation, why did God afterwards all along join the mother with him, to share in his honor? Can the father, by this sovereignty of his, discharge the child from paying this honor to his mother?

The scripture gave no such license to the Jews, and yet there were often breaches wide enough betwixt husband and wife, even to divorce and separation: And, I think, nobody will say a child may withhold honor from his mother, or, as the scripture terms it, set light by her, though his father should command him to do so; no more than the mother could dispense with him for neglecting to honor his father: Whereby it is plain, that this command of God gives the father no sovereignty, no supremacy.

§ 62. Man darf sich ernsthaft fragen, wie unser Autor aus dem fünften Gebot schließt, „dass alle macht ursprünglich beim Vater lag“. Wie er darauf kommt, die monarchische Regierungsmacht, sei durch das Gebot: „Ehre Deinen Vater und Deine Mutter“, errichtet und festgelegt worden.

Soweit alle nach dem Gebot schuldige Ehre, mag sie bestehen, worin sie wolle, das alleinige Recht des Vaters ist, weil er, wie unser Autor sagt, „als der edlere und hauptsächlich bei der Zeugung Aktive der Frau übergeordnet wurde“, warum hat Gott ihm anschließend ohne Unterlass die Mutter an die Seite gestellt, um diese Ehre mit ihm zu teilen?

Kann ein Vater mittels solcher Souveränität ein Kind von der Verpflichtung lossprechen, diese Ehre seiner Mutter zu erweisen? Die Bibel hat den Juden keine derartige Erlaubnis gegeben, selbst wenn es an Zwietracht zwischen Ehegatten bis hin zu Trennung und Scheidung nicht gemangelt hat:

Ich bin überzeugt, niemand wird behaupten, ein Kind würde seiner Mutter die Ehre vorenthalten oder wie die Heilige Schrift es nennt, „sie verachten“, selbst wenn sein Vater es befiehlt. Ebensowenig darf die Mutter zulassen, dass es die dem Vater schuldige Ehre vernachlässigt. Damit ist klar: Dieses Gebot Gottes verleiht dem Vater weder Souveränität noch Oberhoheit.

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