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TToG II § 196

John Locke: Two Treatises of Government

§ 196. The short of the case in conquest is this: The conqueror, if he have a just cause, has a despotical right over the persons of all, that actually aided, and concurred in the war against him, and a right to make up his damage and cost out of their labor and estates, so he injures not the right of any other.

Over the rest of the people, if there were any that consented not to the war, and over the children of the captives themselves, or the possessions of either, he has no power; and so can have, by virtue of conquest, no lawful title himself to dominion over them, or derive it to his posterity; but is an aggressor, if he attempts upon their properties, and thereby puts himself in a state of war against them, and has no better a right of principality, he, nor any of his successors, than Hingar62 or Hubba62, the Danes, had here in England; or Spartacus63, had he conquered Italy, would have had; which is to have their yoke cast off, as soon as God shall give those under their subjection courage and opportunity to do it.

Thus, notwithstanding whatever title the Kings of Assyria had over Judah by the sword, God assisted Hezekiah to throw off the dominion of that conquering empire. And the Lord was with Hezekiah, and he prospered; wherefore he went forth, and he rebelled against the King of Assyria, and served him not, 2.Kings.XXXVII.7. Whence it is plain, that shaking off a power, which force, and not right, hath set over anyone, though it hath the name of rebellion, yet is no offence before God, but is that which he allows and countenances, though even promises and covenants, when obtained by force, have intervened:

For it is very probable, to anyone that reads the story of Ahaz and Hezekiah attentively, that the Assyrians subdued Ahaz, and deposed him, and made Hezekiah King in his father’s life-time; and that Hezekiah by agreement had done him homage, and paid him tribute all this time.

§ 196. Die Kurzversion des Falls der Eroberung:

Der Eroberer, wenn er eine gerechte Sache verfolgt, hat ein despotisches Recht über die Person aller, die tatsächlich in dem Krieg gegen ihn geholfen und teilgenommen haben und ein Recht, sich für Schaden und Kosten aus ihrer Arbeit und ihrem Vermögen zu entschädigen, sofern er nicht das Recht eines anderen verletzt. Über die Übrigen, falls es Menschen geben sollte, die dem Krieg nicht zustimmten, über die Kinder sogar der Gefangenen und über den Besitz beider hat er keine Macht und kann deshalb durch die Eroberung weder den rechtmäßigen Titel auf Herrschaft über sie selbst noch auf deren Nachkommen haben. Er wird, wenn er nach ihrem Eigentum trachtet, der Angreifer und erklärt ihnen den Krieg.

Weder er noch irgendeiner seiner Nachfolger hat ein besseres Herrscherrecht als Hingar62 oder Hubba62, die Dänen, es hier in England hatten. Oder als Spartakus63 es hätte haben können, wenn er Italien erobert hätte.

Das bedeutet, diejenigen, welche von ihnen unterworfen wurden, schüttelten ihr Joch ab, sobald Gott ihnen Mut und Gelegenheit dazu gab. Ungeachtet der Ansprüche, welche die Könige von Assyrien durch das Schwert über Juda hatten, stand Gott Hesekia bei, die Herrschaft jener Eroberer abzuwerfen: Der Herr war auf seiner Seite und wo er auszog, handelte er klug. Dazu wurde er abtrünnig vom König von Assyrien und war ihm nicht untertan. 2.Kings.XXXVII.7.

Daraus geht klar hervor, das Abschütteln einer Macht, welche Gewalt statt Recht eingesetzt hat, wenn es auch Rebellion genannt wird, ist vor Gott kein Unrecht, sondern das, was er erlaubt und unterstützt, selbst dann, wenn Versprechungen und Verträge dazu kommen, die durch Gewalt erzwungen wurden.

Für jeden, der die Geschichte von Ahaz und Hesekia aufmerksam liest, ist es ziemlich sicher, dass die Assyrer Ahaz unterwarfen und absetzten, und Hesekia bei seines Vaters Lebzeiten zum König machten und Hesekia ihm vertragsgemäß gehuldigt und während der ganzen Zeit Tribut gezahlt hatte.

62https://en.wikipedia.org/wiki/Ubba
62https://de.wikipedia.org/wiki/Ubba_Ragnarsson
63https://en.wikipedia.org/wiki/Spartacus
63https://de.wikipedia.org/wiki/Spartacus

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TToG II § 172

John Locke: Two Treatises of Government

§ 172. Thirdly, despotical power is an absolute, arbitrary power one man has over another, to take away his life, whenever he pleases. This is a power, which neither nature gives, for it has made no such distinction between one man and another; nor compact can convey: For man not having such an arbitrary power over his own life, cannot give another man such a power over it; but it is the effect only of forfeiture, which the aggressor makes of his own life, when he puts himself into the state of war with another:

For having quitted reason, which God hath given to be the rule betwixt man and man, and the common bond whereby human kind is united into one fellowship and society; and having renounced the way of peace which that teaches, and made use of the force of war, to compass his unjust ends upon another, where he has no right; and so revolting from his own kind to that of beasts, by making force, which is theirs, to be his rule of right, he renders himself liable to be destroyed by the injured person, and the rest of mankind that will join with him in the execution of justice, as any other wild beast, or noxious brute, with whom mankind can have neither society nor security59.

And thus captives, taken in a just and lawful war, and such only, are subject to a despotical power, which, as it arises not from compact, so neither is it capable of any, but is the state of war continued: For what compact can be made with a man that is not master of his own life? What condition can he perform? And if he be once allowed to be master of his own life, the despotical, arbitrary power of his master ceases. He that is master of himself, and his own life, has a right too to the means of preserving it; so that as soon as compact enters, slavery ceases, and he so far quits his absolute power, and puts an end to the state of war, who enters into conditions with his captive.

§ 172. Zum Dritten: Despotische Macht ist absolute, willkürliche Macht, die ein Mensch über einen anderen hat ihm sein Leben zu nehmen, wenn es ihm beliebt. Diese Macht kann weder das Naturrecht gewähren, weil es keinen entsprechenden Unterschied zwischen dem einem und dem anderen Menschen macht, noch kann sie einen Vertrag übertragen. Da der Mensch keine solche willkürliche Macht über sein eigenes Leben hat, kann er sie auch keinem anderen Menschen einräumen. Sie ist lediglich Folge der Verwirkung des eigenen Lebens, welche ein Angreifer riskiert, wenn er gegen andere den Krieg erklärt.

Denn er legt damit die Vernunft ab, die Gott gewährt hat, um die Angelegenheiten zwischen den Menschen zu regeln und um das gemeinsame Band zu bilden, das Menschengeschlecht zu einer einzigen Gemeinschaft und Gesellschaft zu vereinigen. Er verzichtet auf den Pfad des Friedens, den die Vernunft lehrt, und nutzt die Macht des Kriegs um seine unrechtmäßigen Absichten anderen dort aufzuzwingen, wo er keinerlei Recht hat.

Sobald er rohe Gewalt, das Mittel der Tiere, zu seiner Rechtsregel macht, sich dadurch von seiner eigenen Art zu einer tierischen verwandelt, geht er das Risiko ein, durch den Geschädigten und die übrige Menschheit, die sich mit jenem zum Vollzug des Rechts vereinen wird, vernichtet zu werden. Genau jedes andere wilde Tier oder jede schädliche Bestie, mit dem der Mensch weder in Gemeinschaft noch Sicherheit leben kann59.

Daher sind Gefangene aus einem gerechten und rechtmäßigen Krieg, und nur solche, einer despotischen Macht unterworfen, die, weil sie nicht aus einem Vertrag entsteht, auch kein vertraglich regelbarer sondern fortgesetzter Kriegszustand ist. Welcher Vertrag könnte auch mit einem Menschen geschlossen werden, der nicht Herr seines eigenen Lebens ist? Welche Bedingung könnte er erfüllen? Wird ihm einmal gewährt, Herr seines eigenen Lebens zu sein, hört die despotische, willkürliche Macht seines Herrn auf. Wer Herr seiner selbst und seines eigenen Lebens ist, hat auch ein Recht auf die Mittel es zu erhalten. Sobald ein Vertrag eingegangen wird, hört die Sklaverei auf. Wer Bedingungen mit seinem Gefangenen vereinbart, legt seine absolute Macht nieder und setzt dem Kriegszustand ein Ende.

59Another copy corrected by Mr. Locke, has it thus: Noxious brute that is destructive to their being.

Eine weitere Kopie, korrigiert durch John Locke selbst, drückt es so aus: Schädliche Bestie, die deren Existenz zerstört.

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TToG II § 85

John Locke: Two Treatises of Government

§ 85. Master and servant are names as old as history, but given to those of far different condition; for a free man makes himself a servant to another, by selling him, for a certain time, the service he undertakes to do, in exchange for wages he is to receive: And though this commonly puts him into the family of his master, and under the ordinary discipline thereof; yet it gives the master but a temporary power over him, and no greater than what is contained in the contract between them.

But there is another sort of servants, which by a peculiar name we call slaves, who, being captives taken in a just war, are by the right of nature subjected to the absolute dominion and arbitrary power of their masters. These men having, as I say, forfeited their lives, and with it their liberties, and lost their estates; and being in the state of slavery, not capable of any property39 cannot in that state be considered as any part of civil society; the chief end whereof is the preservation of property39.

§ 85. Herr und Diener sind Bezeichnungen so alt wie die Geschichte, werden auf beide unter komplett unterschiedlichen Bedingungen angewandt.

Ein freier Mann macht sich selbst zum Diener eines anderen, indem er ihm gegen Lohn, den er dafür zu bekommen hat, für eine gewisse Zeit die Dienstleistung seiner Arbeitskraft verkauft, den zu verrichten er unternimmt. Obwohl er dadurch der Regel in die Sippe des Herrn und unter die dort gewohnte Disziplin eintritt, verleiht es dem Herrn doch nur eine zeitweilige Macht über ihn, die vor allem keinesfalls größer ist, als in dem Vertrag zwischen ihnen festgehalten wurde.

Es gibt aber eine andere Art von Dienern, die wir unter dem speziellen Begriff Sklaven bezeichnen. Menschen, die in einem rechtmäßigen Krieg zu Gefangenen und so durch Naturrecht absoluter Herrschaft und willkürlicher Macht ihrer Herren unterworfen wurden. Da diese Menschen, wie beschrieben, ihr Leben und mit diesem ihre Freiheiten verwirkt und ihre Habe verloren haben und im Zustand der Sklaverei jedes Eigentums39 unfähig sind, so können sie in diesem Stand nicht als ein Teil einer bürgerlichen Gesellschaft betrachtet werden, deren Hauptzweck der Erhalt des Eigentums39 ist.

39Property in Lockes wider definition: liberty, life, estate,… what we need to discuss of…
39Eigentum nach Lockes Definition, im Sinne des Staatszwecks: Freiheit, Leben und Vermögen (liberty, life and estate): Property by John Lockes own definition…for the mutual preservation of their lives, liberties and estates, which I call by the general name, property. II §123

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TToG I § 57

John Locke: Two Treatises of Government

§ 57. But if the example of what hath been done, be the rule of what ought to be, history would have furnished our author with instances of this absolute fatherly power in its height and perfection, and he might have showed us in Peru16, people that begot children on purpose to fatten and eat them.

The story is so remarkable that I cannot but set it down in the author’s words. „In some provinces, says he, “they were so liquorish after man’s flesh, that“ they would not have the patience to stay“ till the breath was out of the body, but „would suck the blood as it ran from the wounds” of the dying man; they had public „shambles of man’s flesh, and their madness“ herein was to that degree, that they spared „not their own children, which they had begot“ on strangers taken in war: For they made „their captives their mistresses, and choicely „nourished the children they had by them, till „about thirteen years old they butchered and „eat them; and they served the mothers after „the same fashion, when they grew past child“ bearing, and ceased to bring them any more „roasters.“

§ 57. Sollten frühere Ereignisse Beispiel und Regel für zukünftige setzen, dann hätte die Geschichte unserem Autor die perfektesten Beispiele dieser „absoluten väterlichen Macht“ geliefert und hätte uns in Peru16 ein Volk benannt, welches Kinder zu dem Zweck zeugte, sie zu mästen und zu essen.

Diese Story ist derart bemerkenswert, dass ich es mir nicht verkneifen kann, sie in des Verfassers eigenen Worten wiederzugeben: „In einigen Provinzen waren sie so lüstern nach Menschenfleisch, dass sie nicht die Geduld hatten zu warten, bis der Körper ausgeatmet, sondern das Blut aufsaugten, sowie es aus den Wunden der sterbenden Menschen floss. Sie hatten öffentliche Fleischbänke für Menschenfleisch und ihre Tollheit in diesem Punkt ging so weit, dass sie die eigenen Kinder nicht verschonten, die sie mit Kriegsgefangenen gezeugt hatten. Sie machten die weiblichen Gefangenen zu ihren Geliebten und nährten die von ihnen geborenen Kinder auf das Sorgfältigste bis sie mit etwa dreizehn Jahren geschlachtet und gegessen wurden. Mit den Muttern verfuhren sie ebenso, sobald die über das gebärfähige Alter hinaus waren und aufhörten, ihnen Bratfleisch zu liefern“.

16https://es.wikipedia.org/wiki/Inca_Garcilaso_de_la_Vega
16Garcilasso de la Vega Hist, ties Yucas de Peru, 1. i. c. 12.

16https://en.wikipedia.org/wiki/Inca_Garcilaso_de_la_Vega
16https://de.wikipedia.org/wiki/Inca_Garcilaso_de_la_Vega

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