Schlagwort-Archive: Beweis

TToG I § 31

John Locke: Two Treatises of Government

§ 31. And that this grant spoken to Adam was made to him, and the whole species of man, is clear from our author’s own proof out of the Psalmist. The earth, saith the Psalmist, hath he given to the children of men; which shows the title comes from fatherhood. These are Sir Roberts words in the preface before cited, and a strange inference it is he makes; God hath given the earth to the children of men, ergo the title comes from fatherhood. It is pity the propriety of the Hebrew tongue had not used fathers of men, instead of children of men, to express mankind, then indeed our author might have had the countenance of the sound of words, to have placed the title in the fatherhood.

But to conclude, that the fatherhood had the right to the earth, because God gave it to the children of men, is a way of arguing peculiar to our author: And a man must have a great mind to go contrary to the sound as well as the sense of the words before he could light on it. But the sense is yet harder, and more remote from our author’s purpose: For as it stands in his preface, it is to prove Adam’s being monarch, and his reasoning is thus, God gave the earth to the children of men, ergo Adam was monarch of the world.

I defy any man to make a more pleasant conclusion than this, which cannot be excused from the most obvious absurdity, till it can be shown, that by children of men, he who had no father, Adam alone is signified; but whatever our author does, the scripture speaks not nonsense.

§ 31. Aus unseres Autors eigenem, den Psalmen entnommenem Beweis: „Der Psalmist sagt: „Die Erde hat er den Menschenkindern gegeben, (was beweist: Der Rechtsanspruch kommt von der Vaterschaft.“), geht klar hervor, dass die gegenüber Adam ausgesprochene Gewähr ihm und dem ganzen Menschengeschlecht gemacht wurde. So Sir Roberts eigene Worte aus seinem oben erwähnten Vorwort.

Er zieht daraus einen denkwürdigen Schluss: „Gott hat die Erde den Menschenkindern gegeben; ergo kommt der Rechtsanspruch von der Vaterschaft“. Welch ein Jammer, dass die Eigenschaften der hebräischen Sprache „Menschenväter“ als Begriff verweigern, um
Menschheit auszudrücken.

Stattdessen aber „Menschenkinder“ zulassen. Unser Autor würde dann wenigstens auf die Wahrnehmung des Klangs für sein Anliegen bauen können, um den Rechtsanspruch auf Herrschaft in die Vaterschaft zu verpflanzen.

Hier klar zu folgern, die Vaterschaft vermittle das Recht auf die Erde, da Gott sie den Menschenkindern gegeben habe, entspricht der typischen Art der Beweisführung unseres Autors. Ein Mensch muss wirklich große Motivation haben, gegen den Ausdruck und den Sinn der Worte anzugehen, bevor er sich dazu herbeilassen kann.

Der Sinn ist für unseren Autor indessen verheerender und noch weiter entfernt von seinem Zweck: Wie es in seiner Vorrede heißt, soll er Adams Königtum beweisen und seine Schlussfolgerung ist: „Gott gab die Erde den Menschenkindern; ergo war Adam Monarch der Welt“.

Ich fordere jeden auf, einen amüsanteren Schluss zu ziehen als diesen, der als handgreiflichster Unsinn gelten wird, solange unbewiesen bleibt, dass unter „Menschenkindern“ ausgerechnet jemand zu verstehen ist, der gar keinen Vater hatte: Adam allein. Aber mag unser Autor tun, was er will: Die heilige Schrift redet keinen Unsinn.

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TToG I § 13

John Locke: Two Treatises of Government

§ 13. If he has in that chapter, or anywhere in the whole treatise, given any other proofs of Adams royal authority, other than by often repeating it, which among some men, goes for argument, I desire anybody for him to shew me the place and page, that I may be convinced of my mistake, and acknowledge my oversight. If no such arguments are to be found, I beseech those men, who have so much cried up this book, to consider, whether they do not give the world cause to suspect, that it is not the force of reason and argument, that makes them for absolute monarchy, but some other by interest, and therefore are resolved to applaud any author, that writes in favor of this doctrine, whether he support it with reason or no. But I hope they do not expect, that rational and indifferent men should be brought over to their opinion, because this their great doctor of it, in a discourse made on purpose, to set up the absolute monarchical power of Adam, in opposition to the natural freedom of mankind, has said so little to prove it, from whence it is rather naturally to be concluded, that there is little to be said.

§ 13. Sollte er im betreffenden Kapitel oder irgendwo anders in seiner gesamten Abhandlung eine andere Art Beweis für Adams königliche Autorität erbracht haben als lediglich häufige Wiederholungen, die manche Menschen als Argument betrachten, dann fordere ich jeden auf, mir Seite und Stelle zu zeigen, um mich von meinem Irrtum zu überzeugen und mein Versehen erkennen zu können. Solange solche Argumente aber unauffindbar bleiben, bitte ich alle, die dieses Buch so angepriesen haben, darüber nachzudenken, ob sie damit etwa der Welt den begründeten Verdacht nahelegen, es sei nicht die Macht der Vernunft oder der Beweise, die diese Applaudeure für eine absolute Monarchie Partei ergreifen lässt. Vielmehr irgendein unsichtbares Interesse dessenthalben sie entschlossen sind, jedem Autor Beifall zu klatschen, der zugunsten dieser Lehre schreibt, mag er sie mit Gründen untermauern oder auch nicht. Aber ich hoffe, sie erwarten nicht, dass unvoreingenommene und verständige Menschen sich zu ihrer Ansicht bekennen. Ihr großer Lehrer hat mit seiner verfassten Abhandlung nichts als die Absicht, die absolute monarchische Macht Adams als Gegensatz zur natürlichen Freiheit der Menschen aufzustellen. Die Dürftigkeit seiner Beweise lässt vielmehr den natürlichen Schluss zu, es gibt überhaupt keine stichhaltigen Gründe.

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