Schlagwort-Archive: Besitz

TToG I § 25

John Locke: Two Treatises of Government

§ 25. That this donation, Gen. I. 28., gave Adam no power over men, will appear if we consider the words of it: For since all positive grants convey no more than the express words they are made in will carry, let us see which of them here will comprehend mankind, or Adam’s posterity; and those, I imagine, if any, must be these, every living thing that moveth: The words in Hebrew areת ר ח ח ך מ ש ת i. e. bestiam reptantem, of which words the scripture itself is the best interpreter: God having created the fishes and fowls the fifth day, the beginning of the sixth he creates the irrational inhabitants of the dry land, which, v. 24. are described in these words, let the earth bring forth the living creature after his hind; cattle9 and creeping things, and beasts of the earth, after his kind v. 2.
And God made the beasts of the earth after his kind, and cattle9 after their kind, and every tiling that creepeth on the earth after his kind: here, in the creation of the brute inhabitants of the earth, he first speaks of them all under one general name, of living creatures, and then afterwards divides them into three
ranks,

1. Cattle9, or such creatures as were or might be tame, and so be the private possession of particular men;

2. which, ver. 24 and 25. in the Bible, is translated beasts, ח ל ח and by the Septuaginta δηρία, wild beasts, and is the same word, that here in our text, ver. 28. where we have this great charter to Adam, is translated living things and is also the same word used, Gen. IX. 2. where this grant is renewed to Noah, and there likewise translated beast.

3. The third rank were the creeping animals, which ver. 24 and 25 are comprised under the word, ח ר מ ש ת the same that is used here, ver. 28. and is translated moving, but in the former verses creeping, and by the Septuaginta in all these places, έρπετά, or reptiles; from whence it appears, that the words which we
translate here in God’s donation, ver 28. Living creatures moving, are the same, Which in the history of the creation, ver. 24, 25. signify two ranks of terrestrial creatures, viz. wild beasts and reptiles, and are so understood by the Septuaginta.

§ 25. Aus der Betrachtung des Wortlauts ergibt sich: Diese Schenkung nach Gen. I hat 1.28 Adam keinerlei Macht über Menschen verliehen. Positive Verleihungen können nun einmal nicht mehr gewähren, als ihre Worte ausdrücklich enthalten. Deshalb bleibt nur zu untersuchen, in welche Worte überhaupt etwas über die
Menschheit oder Adams Nachkommen ausgesagt wird. und das können meines Erachtens nur folgende sein: „alles Tier, welches sich auf Erden tummelt“.

Die hebräischen Worte sind , d. h.“bestiam reptantem“ ת ר ח ח ך מ ש ת „kriechende Tiere“, wofür die Bibel selbst die beste Erklärung gibt. Nachdem Gott am fünften Tag die Fische und Vögel erschafft, erschafft Anfang des sechsten die vernunftlosen Bewohner des Festlandes.

Beschrieben in Gen. I 1.24 mit folgenden Worten: „Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein jegliches nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere auf Erden, ein jegliches nach seiner Art“. Also geschah das. Vers 25: „Gott machte die Tiere auf Erden ein jegliches nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art, und allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art“. Hier also, bei Erschaffung der tierischen Bewohner der Erde, fasst er sie zunächst unter einer allgemeinen Bezeichnung: „lebendige Tiere“, und teilt sie nachher in drei Klassen:

1. Vieh oder solche Tiere, die zahm waren oder gezähmt werden konnten und sich so zum häuslichen Besitz einzelner Menschen eigneten, ח ל ח

2. was in Vers 24 und 25 der Bibel mit „Tiere“ übersetzt ist, in der Septuaginta mit δηρία, altgriechisch für „wilde Tiere“. Dasselbe Wort wird in Gen. I 1,28, der die große Gewähr an Adam enthält, mit „alles Getier“ übersetzt und erneut in Gen I 9.2. gebraucht, als die Gewähr an Noah erneuert wird. Auch hier gleichfalls mit „Tiere“ übersetzt.

3. Die dritte Klasse war die der kriechenden Tiere, zusammengefasst in Vers 24 und 25 unter dem Wort, ח ר מ ש ת dasselbe Wort, das hier Vers 28 gebraucht und mit „Getier das auf Erden kriecht“. Dagegen wird es in früheren Versen aber mit „Gewürm“, in der Septuaginta stets mit έρπετά oder Reptilien übersetzt. Daraus ergibt sich, das die Worte, welche hier bei Gottes Schenkung in Vers 28 mit „alles Tier, das auf Erden kriecht“ übersetzen werden, dieselben sind, die in der Schöpfungsgeschichte Vers 24 und 25 zwei Arten Landtiere bezeichnen: Wilde Tiere und Reptilien. So werden sie in der Septuaginta verstanden.

9Cattle / Catalla: Begriff aus dem alten Englischen Recht. Auch als chattels bezeichnet. Von den Normannen ursprünglich für jegliches Nutzvieh im Haushalt genutzt. Heute fortlebend in dem Begriff Cattle für Rinder. Im erweiterten Sinn alles was an beweglicher Habe einer Familie vorhanden war und nicht ausdrücklich zu einem fief (rückfälliges Lehen) oder feud (erbliches Lehen) gehörte.

 

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TToG I § 23

John Locke: Two Treatises of Government

§ 23. But let us see the argument. The words of the text are these: And God blessed them, and God said unto them, be fruitful and multiply, and replenish the earth and subdue it, and have dominion over the fish of the sea, and over the fowl of the air, and over every living thing that moveth on the earth, Gen. I.28.

From whence our author concludes, that Adam, having here dominion given him over all creatures, was thereby the monarch of the whole world: Whereby must he meant, that either this grant of God gave Adam property, or as our author calls it, private dominion over the earth, and all inferior or irrational creatures, and so consequently that he was thereby monarch: Or 2dly, that it gave him rule and dominion over all earthly creatures whatsoever, and thereby over his children; and so he was monarch:

For, as Mr. Selden8 has properly worded it, Adam was made general lord of all things, one may very clearly understand him, that he means nothing to be granted to Adam here but property, and therefore he says not one word of Adams monarchy. But our author says, Adam was hereby monarch of the world, which, properly speaking, signifies sovereign ruler of all the men in the world; and so Adam, by this grant, must be constituted such a ruler. If our author means otherwise, he might with much clearness have said, that Adam was hereby proprietor of the whole world. But he begs your pardon in that point: Clear distinct speaking not serving everywhere to his purpose, you must not expect it in him, as in Mr. Selden8, or other such writers.

§ 23. Aber wir wollen das Argument an sich betrachten. Die Worte des Textes lauten: „Gott segnete sie und sagte: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und macht sie euch untertan, und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht“, (Gen I 1.28). Was aber schließt unser Autor daraus? „Dass Adam durch seine Herrschaft über sämtliche Lebewesen direkt zum Monarchen der ganzen Welt wurde“.

Darunter muss verstehen: Diese Gewähr Gottes musste zwangsläufig Adam entweder das Eigentum oder, wie unser Autor es nennt, „die persönliche, alleinige Herrschaft“ über die Erde und alle niederen, vernunftlosen Geschöpfe vermitteln und er dadurch eben zwangsläufig Monarch wurde.

Oder, zweitens: Ihm Regentschaft und Herrschaft über alle irdischen Geschöpfe und damit auch über seine Kinder zufielen und er auf diese Weise eben Monarch wurde.

Denn wie Mr. Selden8 es korrekt ausgedrückt hat: „Adam wurde zum allgemeinen Herrn aller Dinge bestellt“. Damit ist klar, dass keine andere Gewähr gemeint sein kann, als die des Besitzes. Deshalb wird Adams „Monarchie“ mit keiner Silbe erwähnt. Unser Autor aber sagt: „Adam wurde hierdurch Monarch der Welt“, was im eigentlichen Sinn des Wortes bedeutet, er wurde zum „souveränen Herrscher aller Menschen in der Welt“. Durch diese Gewähr müsste Adam daher als ein solcher Herrscher ernannt worden sein. Hätte unser Autor das anders gemeint, hätte er klar sagen können:

„Adam wurde hierdurch Besitzer der ganzen Welt“. Aber in diesem Punkt fordert er Nachsicht: Da eine klare Ausdrucksweise nicht überall seinem Zweck nützt, darf man sie auch nicht, wie bei Selden8 und anderen Schriftstellern, von ihm erwarten.

8John Selden, Völkerrechtler, aus „mare clausum sive de dominio maris libri II (1636)“; https://en.wikipedia.org/wiki/John_Selden

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