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TToG II § 194

John Locke: Two Treatises of Government

§ 194. Their persons are free by a native right, and their properties, be they more or less, are their own, and at their own dispose, and not at his; or else it is no property. Supposing the conqueror gives to one man a thousand acres38 to him and his heirs for ever; to another he lets a thousand acres38 for his life, under the rent of 50£ or 500£ per annum. Has not the one of these a right to his thousand acres38 forever, and the other, during his life, paying the said rent?

And hath not the tenant for life a property in all that he gets over and above his rent, by his labor and industry during the said term, supposing it be double the rent? Can anyone say, the King, or conqueror, after his grant, may by his power of conqueror take away all, or part of the land from the heirs of one, or from the other during his life, he paying the rent? Or can he take away from either the goods or money they have got upon the said land, at his pleasure? If he can, then all free and voluntary contracts cease, and are void in the world; there needs nothing to dissolve them at any time, but power enough:

And all the grants and promises of men in power are but mockery and collusion: For can there be anything more ridiculous than to say, I give you and yours this forever, and that in the surest and most solemn way of conveyance can be devised; and yet it is to be understood, that I have a right, if I please, to take it away from you again tomorrow?

§ 194. Ihre Personen sind frei durch angeborenes Recht und ihr Besitz, ob viel oder wenig, gehört ihnen zu ihrer eigenen Verfügung, nicht zu der seinigen. Sonst wäre es kein Besitz. Unterstellen wir, der Eroberer gäbe dem einen tausend acre38, ihm und dessen Erben auf ewig.
Dem Anderen verpachtet er tausend acre38 auf Lebenszeit zu einer Jahrespacht von 50£ oder 500£.

Hätte dann nicht der eine von diesen ein Recht auf seine tausend acres38 für immer, und der andere während seines Lebens, solange er die Pacht bezahlt? Hätte nicht der Pächter auf Lebenszeit Besitz an allem, was er durch Arbeit und seinen Fleiß über seine Pacht hinaus erschafft, auch wenn es das Doppelte der Pacht beträgt? Kann jemand behaupten, der König oder Eroberer dürfe nach seiner Gewähr, kraft seiner Macht als Eroberer, dem Erben des einen oder dem anderen bei Lebzeiten, solange er die Pacht bezahlt, alles oder einen Teil des Landes nehmen? Oder darf er einem von Beiden nach seinem Belieben das Gut oder das Geld wegnehmen, das sie auf diesem Land erwirtschaftet haben?

Wenn er es dürfte, hätten alle freien und freiwilligen Verträge ein Ende, und sind null und nichtig in den Augen der Welt. Es wäre nichts nötig als ausreichend Macht, sie jederzeit aufzulösen. Sämtliche Verleihungen und Versprechen der Mächtigen wären nur Spott und geheime Absprache. Könnte es etwas Lächerlicheres geben als zu verkünden:

Ich gewähre Dir und den Deinen dies für immer, in der sichersten und feierlichsten Weise der Übertragung, die man sich denken kann, und doch versteht es sich von selbst: Wenn ich will, habe ich das Recht, es dir morgen wieder wegzunehmen?

38 https://de.wikipedia.org/wiki/Acre ca. 4.049 m²

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TToG II § 48

John Locke: Two Treatises of Government

§ 48. And as different degrees of industry were apt to give men possessions in different proportions, so this invention of money gave them the opportunity to continue and enlarge them:

For supposing an island, separate from all possible commerce with the rest of the world, wherein there were but an hundred families, but there were sheep, horses, and cows, with other useful animals, wholesome fruits and land enough for corn for a hundred thousand times as many, but nothing in the island, either because of its commonness, or perishableness, fit to supply the place of money; what reason could anyone have there to enlarge his possessions beyond the use of his family, and a plentiful supply to its consumption, either in what their own industry produced, or they could barter for like perishable, useful commodities with others?

Where there is not something, both lasting and scarce, and so valuable to be hoarded up, there men will be apt to enlarge their possessions of land, were it never so rich, never so free for them to take: For I ask, what would a man value ten thousand, or an hundred thousand acres38 of excellent land, ready cultivated, and well stocked too with cattle9, in the middle of the inland parts of America, where he had no hopes of commerce with other parts of the world, to draw money to him by the sale of the product? It would not be worth the enclosing, and we should see him give up again to the wild common of nature, whatever was more than would supply the conveniences of life to be had there for him and his family.

§ 48. Wie unterschiedlicher Fleiß Mittel ist, Menschen unterschiedlich viel Besitz zu verschaffen, so bietet die Erfindung des Geldes Gelegenheit, diesen zu behalten und zu vermehren.

Nehmen wir eine Insel an, die von jeder Möglichkeit des Handels mit der übrigen Welt abgeschnitten ist. Dort leben hundert Familien. Schafe, Pferde, Kühe und anderen Nutztiere und gesunde Früchte sind vorhanden und Land genug, um Getreide für hundertmal so viele zu liefern. Aber es gibt, teils weil alles Gemeinbesitz, teils weil alles zu leicht vergänglich ist, nichts, was die Rolle des Geldes einnehmen könnte. Welchen Anlass könnte dort jemand haben, seinen Besitz an dem, was der eigene Fleiß erzeugt oder was man gegen ebenso vergängliche, nützliche Dinge mit anderen eintauschen könnte, über den Bedarf seiner Familie und eine reichliche Versorgung für den Verbrauch hinaus zu vergrößern?

Wo es nichts gibt, das sowohl dauerhaft und selten als auch wertvoll genug ist, um es aufzubewahren, haben Menschen keinen Antrieb, ihren Besitz an Land zu vergrößern, wäre es auch noch so reich und noch so leicht in Besitz zu nehmen. Meine Frage: Welchen Wert soll ein Mensch zehntausend oder hunderttausend Acres38 vortrefflichen, fertig bebauten und gut mit Vieh besetzten Bodens mitten im Innern Amerikas beimessen, wenn er keine Hoffnung auf Handel mit der übrigen Welt haben kann, um durch den Verkauf der Produkte Geld zu sammeln?

Sie wären nicht die Einzäunung wert und wir sähen, wie er alles, was mehr ist, als die Versorgung mit den Annehmbarkeiten, des Lebens erfordert, die er dort für sich und seine Familie haben kann, dem natürlichen wilden Gemeinbesitz wieder preisgibt.

38 https://de.wikipedia.org/wiki/Acre ca. 4.049 m²

9 Cattle / Catalla: Term in old English Law. Even named chattels. Originally used by the Normand for any kind of tamed animal in human use. It remains today in cattle, used for cows. In a transitive sense even a medieval term for everything a person possesses in mobile things, not directly bound to a fief or feud.

9Cattle / Catalla: Begriff aus dem alten Englischen Recht. Auch als chattels bezeichnet. Von den Normannen ursprünglich für jegliches Nutzvieh im Haushalt genutzt. Heute fortlebend in dem Begriff Cattle für Rinder. Im erweiterten Sinn alles was an beweglicher Habe einer Familie vorhanden war und nicht ausdrücklich zu einem fief (rückfälliges Lehen) oder feud (erbliches Lehen) gehörte.

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